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23 Mrd. € für den Mittelstand
Von Dr. Oliver Everling | 30.Oktober 2013
Gemäß Debitos-Index wurden im Jahr 2012 rund 2,5% aller Forderungen des Mittelstands gegenüber deutschen Unternehmen tituliert, aber dann nicht mehr nachverfolgt.
„Es ist immer ein unschönes Ereignis für alle Beteiligten,“ kommentiert Hajo Engelke, Geschäftsführer der Debitos GmbH, „wenn Forderungen nicht pünktlich beglichen werden. Trotzdem überrascht, mit welcher Leichtfertigkeit deutsche Unternehmen Forderungen nicht nachverfolgen. So kommt der Debitos-Index 2013 zu dem Ergebnis, dass im vergangenen Jahr ein Forderungsvolumen von etwas mehr als 23 Mrd. Euro von Gläubiger-Unternehmen zunächst tituliert aber dann archiviert wurde. Dies entspricht rund 2,5% aller gegen inländische Unternehmen erhobenen Forderungen.“
So belief sich laut Statistischem Bundesamt das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 auf 2.666,4 Mrd. Euro. Hiervon wurde etwas mehr als die Hälfte von kleinen und mittleren Unternehmen erwirtschaftet. Gegenüber anderen deutschen Unternehmen erbrachten diese Unternehmen Leistungen mit einem Gegenwert von insgesamt 910 Mrd. Euro. Mit 2,7% musste hiervon ein etwas geringeres Forderungsvolumen als noch im Vorjahr als Totalausfall abgeschrieben werden, rechnet Debitos vor. Von den verbleibenden 885 Mrd. Euro wurden etwas über 30% oder 271 Mrd. Euro nicht rechtzeitig bezahlt. Hiervon wiederum gaben die Gläubigerunternehmen 33 Mrd. Euro ins vorgerichtliche Inkasso bei externen Dienstleistern.
Weitere knapp 71 Mrd. Euro haben die Schuldnerunternehmen mit zum Teil erheblicher Verspätung beglichen. Nach Abzug von 22 Mrd. Euro, die ins gerichtliche Verfahren bei Inkassodienstleistern gegeben wurden, haben Unternehmen für 16% des verbliebenen Forderungsvolumens von 144 Mrd. Euro einen Vollstreckungstitel erwirkt. Danach jedoch fand keine weitere Bearbeitung statt. Der Debitos-Index ermittelt auf diese Weise allein für das Jahr 2012 ein Forderungspotential von 23,1 Mrd. Euro.
Hajo Engelke, Geschäftsführer von Debitos, zu den Ergebnissen der Auswertung: „Das signifikante Volumen von 23 Mrd. Euro titulierter aber danach nicht weiter bearbeiteter Forderungen stellt ein erhebliches Liquiditätspotential für den deutschen Mittelstand dar. Der Verkauf von Forderungen kann dazu beitragen, dieses Potential zu realisieren.““
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