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Social Credit Ratings in der Praxis – dargestellt am Beispiel des Wareneinkaufsfinanzierers

Von Dr. Oliver Everling | 26.Januar 2021

„Deutsche Kreditinstitute befinden sich in einer Phase ausschlaggebender Veränderung. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen ist das Geschäft der Fristentransformationen nur noch bedingt möglich“, schreiben Hendrik Schütte und Maximilian Klein in ihrem Beitrag zum Buch „Social Credit Rating“ des Springer-Verlags.

Nach seinem dualen Studium bei einer mittelständischen Volksbank, übernahm Hendrik Schütte mit 21 Jahren die Ausweitung des Gewerbekundensektors. Nach einer Etablierung des neuen Geschäftsbereiches digitalisierte er 2017 als Teamleiter der Firmenkundenbank die Kreditantragsstrecke. Ende 2018 wechselte er als Head of Risk zu dem Berliner Start-Up VAI Trade GmbH. Seither ist er verantwortlich für die Konzeption und Entwicklung der internen Prozesse zur Bonitätsbewertung.

Maximilian Klein ist gelernter Kaufmann Marketing-Kommunikation und studierter Journalist mit den Schwerpunkten Politik und Wirtschaft. Nachdem er für die deutsche Botschaft in Israel und als Autor und Journalist für den Deutschlandfunk Kultur und den WDR arbeitete, wurde er PR-Manager bei der VAI Trade GmbH.

„Zu einem bisher vernachlässigten Firmenkundensegment gehören die Geschäfts- und Gewerbekunden. Das Berliner Start-up, VAI Trade, nimmt sich diesem Segment an und setzt auf automatisierte Entscheidungswege. Die Zielgruppe der VAI Trade GmbH sind kleine Unternehmen des Mittelstands“, schreiben Schütte und Klein. „Dies entspricht Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern und einem Umsatz zwischen 100 TEUR und 15 Mio.“

Einen besonderen Fokus legt die VAI Trade GmbH auf eCommerce-Händler. VAI Trade verwendet die Bonitätseinschätzungen der Auskunfteien als Vorselektierung der Finanzierungsanfragen. So können harte Negativmerkmale und eventuell bestehende Zahlungserfahrungen der Auskunfteien dabei helfen das anfragende Unternehmen vorerst einzuschätzen. Da Einzelunternehmen keine Veröffentlichungspflicht ihrer Umsätze haben, liegen den Auskunfteien lediglich rudimentäre Informationen zu den Unternehmen vor.

„Mit Blick auf die asiatischen Vorläufer der FinTech-Branche steht der Kurs fest“, machen Schütte und Klein klar. „Themen wie die Nutzung von unstrukturierter Daten werden weiter an Relevanz in deutschen Finanzunternehmen gewinnen. VAI Trade setzt aus diesem Grund auf die Akumulation von Daten durch die Anbindung diverser Microservices der Kunden und die Speicherung und das Monitoring der Social Media Auftritte. Betrugsversuche werden hierdurch bereits abgewehrt und Ausfälle vermieden.“

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