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Das Sozialkreditsystem in China aus ethischer Sicht

Von Dr. Oliver Everling | 6.Januar 2021

Das Sozialkreditsystem ist ein im Test bzw. in den Anfängen befindliches Überwachungs-, Erfassungs- und Bewertungssystem zur Angleichung des Verhaltens der Bürger, Behörden und Firmen von China an die moralischen, sozialen, rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Anforderungen der Kommunistischen Partei (KP). Mit diesem System befasst sich Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Beitrag zum Buch „Social Credit Rating“ des Springer-Verlags.

Bendel hat an der Universität Konstanz sowohl Philosophie und Germanistik als auch Informationswissenschaft studiert und an der Universität St. Gallen in der Wirtschaftsinformatik promoviert. Er lebt und arbeitet in der Schweiz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Informationsethik und Maschinenethik. Seit 1998 sind über 300 Fachpublikationen entstanden, darunter verschiedene Bücher und Buchbeiträge sowie zahlreiche Artikel in Praktiker- und Fachzeitschriften.

Es findet, so beschreibt Bendel den Plan, „ein permanentes Rating und Scoring mit Blick auf die Lebenssituation, das Sozialverhalten oder Verwaltungs- und Wirtschaftsaktivitäten statt.“ Sein Buchbeitrag skizziert die Diskussion über das Sozialkreditsystem in den westlichen Medien und zwischen den Experten in China.

„Ausgehend von Grundannahmen,“ so Bendel, „die von der Planung und Projektierung abgeleitet sind, werden Überlegungen aus der Perspektive der Ethik angestellt, und zwar mit Blick auf die betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Die Anwendung des Systems auf Unternehmen spielt im vorliegenden Beitrag keine Rolle. Der Befund ist, dass eine bestimmte Umsetzung des Sozialkreditsystems die Lebensqualität heben, aber auch die Persönlichkeitsrechte und die Menschenrechte verletzen kann.“

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