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Coface gibt keine Entwarnung

Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2020

Der Kreditversicherer Coface hat in einem bisher noch nie erlebten Umfang Länder-und Branchenrisiken aktualisiert. 71 von 162 Volkswirtschaften wurden herabgestuft. Darunter auch Deutschland in A3. Das ist die niedrigste Ländernote, die Deutschland in über 20 Jahren bei Coface je hatte.

Erst im Juli 2019 hatte die Bundesrepublik die Bestnote A1 verloren. Zusammen mit den Länderanpassungen hat Coface auch die Bewertungen vieler Branchen korrigiert. Über 28 Länder addiert gab es 134 Herabstufungen – ebenfalls ein Negativrekord in der Geschichte der Coface-Bewertungen.

„Die Note A3 steht bei Coface dafür, dass das Risiko für Forderungsverluste und Insolvenzen in dem Land zwar noch befriedigend ist, jedoch nicht mehr niedrig“, erklärt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. Ganz überraschend kam die Herabstufung nicht. So prognostiziert Coface für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 7,2% zum Vorjahr.

Dies ist der stärkste Konjunktureinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik, 2009 ging die Wirtschafsleistung um 5,7% zum Vorjahr zurück. Allerdings erwartet Coface für Deutschland auch eine deutliche Erholung im kommenden Jahr. So sollte das BIP 2021 um 5,8% zum Vorjahr zulegen. „Dies rechtfertigt auch die noch immer passable Note von A3“, sagt Christiane von Berg. Neben Deutschland hat Coface viele westliche Länder herabgestuft: www.coface.de.

Themen: Debitorenrating, Länderrating | Kommentare deaktiviert für Coface gibt keine Entwarnung

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