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Keine Herabstufung im Land des Putins
Von Dr. Oliver Everling | 31.März 2022
„Die Bonitätseinstufung der Region Tambow spiegelt die begrenzte Flexibilität der Haushaltsausgaben, die begrenzte Liquidität und die regionalen Wirtschaftsentwicklungsindikatoren wider, die hinter dem nationalen Durchschnitt zurückbleiben. Das Rating wird durch die antizyklische Wirtschaft der Region und den reibungslosen Schuldenrückzahlungsplan unterstützt, der größtenteils das Ergebnis der Umstrukturierung der gewerblichen Schulden ist“, schreibt die russische Ratingagentur Analytical Credit Rating Agency (ACRA) in ihrer neuesten Pressemitteilung zur Begründung ihres BBB+ (RU) für die Schulden der Region Tambow bzw. deren Anleihen.
Die Region Tambow liegt im Zentralrussland und beherbergt etwas weniger als 1 % der russischen Bevölkerung. Auf die Region entfallen etwa 0,5 % des gesamten Bruttoregionalprodukts (BRP) des Landes. Die Regierung der Region schätzt, dass sich ihr BRP im Jahr 2021 auf 409 Mrd. RUB belaufen könnte, wobei die Agroindustrie (einschließlich Agrarindustrie und Lebensmittelproduktion) etwa ein Drittel dieser Summe erwirtschaftet.
In der Urteilsbegründung kommen die Worte „Ukraine“ oder gar „Krieg“ nicht vor. Das bisherige Rating der Region wird vielmehr bestätigt, als wäre nichts geschehen.
ACRA, die Ratingagentur in Moskau, die 2015 u.a. als Antwort auf die globale Finanzkrise und die Rolle der US-amerikanischen Ratingagenturen darin und als Gegenpol zum Duopol aus Amerika gegründet wurde, stand schon damals im Ruf einer „Putin-Ratingagentur“.
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