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Unternehmen profitieren jetzt schon von KI

Von Dr. Oliver Everling | 25.Mai 2023

Das KI-gesteuerte textbasierte Dialogsystem ChatGPT hatte bereits zwei Monate nach seiner Einführung weltweit 100 Millionen Nutzer. „Es entsteht gerade ein riesiger Markt für die Generierung von Inhalten durch künstliche Intelligenz“, ist Tilo Wannow, Fondsmanager des ODDO BHF Polaris Balanced überzeugt. Die Technologie habe Einfluss auf alle Branchen, sei es durch eine Reorganisation der Arbeitsabläufe, durch die Erzielung von großen Produktivitätssteigerungen oder die Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten. „Viele auf Basis unseres Qualitätsansatzes ausgewählte Unternehmen nutzen KI schon heute. Neben den bekannten KI-Unternehmen aus der Technologiebranche profitieren auch unbekanntere Unternehmen aus anderen Sektoren von der KI-Entwicklung“, erläutert Wannow in einem aktuellen Marktkommentar.

So verfügten zum Beispiel professionelle Informationsdienstleister wie die britische RELX* bereits über langjährige Erfahrung im Einsatz modernster KI-Technologie. Zuletzt berichtete das Unternehmen über die Integration von KI in „Lexis Nexis“, einer Software für Rechtsanwälte. Die Nutzung von generativer KI erlaubt den Nutzern eine schnellere Recherche zur Vorbereitung von Fällen oder der Erstellung von Korrespondenzen inkl. Fallreferenzen.

Unternehmen aus der Halbleiter-Wertschöpfungskette profitieren dem Fondsmanager zufolge in zweifacher Hinsicht von der KI-Revolution: „Erstens erfordern insbesondere die schnelle Verarbeitung und Speicherung riesiger Datenmengen eine wachsende Anzahl an Halbleitern und Mikroprozessoren. Zweitens wird in der Entwicklung von Hochleistungschips, insbesondere im Simulationsprozess, verstärkt künstliche Intelligenz eingesetzt.“ Das amerikanische Unternehmen Synopsys sei mit seiner Suite „Synopsys.ai“ einer der fortschrittlichsten Zulieferer von Software zur KI-gestützten Chipentwicklung.

Auch in der Medizintechnik werde der Einsatz künstlicher Intelligenz zu erheblichen Effizienzfortschritten führen. Hersteller modernster Endoskop-Kameras wie das US-Unternehmen Stryker lieferten den Chirurgen in Echtzeit Einschätzungen basierend auf automatischer Bilderkennung und trügen somit dazu bei, Behandlungsfehler zu minimieren.
Tilo Wannow nennt ein weiteres Beispiel: In der Analyse von Zellproben wenden Analysegeräte von namhaften Herstellern wie Thermo Fisher ebenfalls Bilderkennungstechnologie sowie datenbankgestützte, auf Machine Learning basierte Diagnosen an. „Die Prognosegüte verbessert sich stetig und die Anzahl der Anwendungsgebiete sollte in Zukunft weiter zunehmen“, ist der Fondsmanager von ODDO BHF AM überzeugt.

Wie genau sich der Einsatz generativer KI auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirken wird, lasse sich noch nicht prognostizieren. „Die Beispiele legen aber nahe, dass für viele Unternehmen die KI-Zukunft schon begonnen hat“, so Wannow. Investoren sollten das Thema im Auge behalten.

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