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FMA warnt vor betrügerischen Finanzdienstleistern: Anstieg der unseriösen Anbieter um 26,2% im Jahr 2023

Von Dr. Oliver Everling | 3.Januar 2024

Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat einen alarmierenden Anstieg unerlaubt tätiger Finanzdienstleister auf dem österreichischen Finanzmarkt im Jahr 2023 festgestellt. Im Vergleich zu 2022, in dem die FMA 84 Investoren-Warnungen veröffentlichte, stieg die Zahl im abgelaufenen Jahr auf 106 – ein besorgniserregendes Plus von 26,2%. Besonders beunruhigend ist, dass der Großteil dieser unseriösen Anbieter über das Internet aus dem Ausland agiert, für behördliche Maßnahmen schwer greifbar ist und Indizien für betrügerische Machenschaften vorliegen.

Die betrügerischen Aktivitäten konzentrieren sich vor allem auf webbasierte Handelsplattformen, die angeblich verschiedene Finanzinstrumente anbieten. Die FMA warnt jedoch davor, dass viele dieser Plattformen lediglich durch manipulierte Software einen falschen Eindruck von Handel und Veranlagung vermitteln. Einmal getätigte Einzahlungen werden veruntreut, und vermeintliche Gewinne werden nie ausgezahlt.

Besonders perfide sind die Methoden einiger unseriöser Anbieter, die mit gefälschten Empfehlungen oder Geheimtipps von Prominenten werben. In den vergangenen Monaten wurde vermehrt behauptet, dass bekannte Persönlichkeiten wie Armin Wolf, Armin Assinger, DJ Ötzi, Alexander van der Bellen, Mirjam Weichselbraun, Christoph Grissemann oder Barbara Karlich in diese betrügerischen Finanzdienstleistungen investiert hätten. Diese Behauptungen sind jedoch frei erfunden und werden ohne Zustimmung der Prominenten als Köder missbraucht.

Die unseriösen Anbieter nutzen gefälschte Social-Media-Beiträge und Artikel, um falsche Informationen über angebliche Auftritte oder Interviews der Prominenten zu verbreiten. Dadurch sollen potenzielle Anleger dazu verleitet werden, auf der Plattform einzusteigen. Dabei werden geringfügige „Test-Investitionen“ mit hohen Gewinnversprechen und geringem Risiko empfohlen. Nach anfänglichen Scheingewinnen wird dann zu höheren Investments gedrängt. Sobald Anleger weitere Einzahlungen verweigern oder Auszahlungen fordern, brechen die Kontakte zu den Plattformbetreibern abrupt ab. Die betrogenen Anleger warten vergeblich auf die Auszahlung der angeblich erzielten Gewinne.

Die FMA empfiehlt allen, die ein Investment bei einem unbekannten Anbieter in Erwägung ziehen, zuerst die Unternehmensdatenbank auf der FMA-Website zu konsultieren, um zu prüfen, ob der Anbieter überhaupt berechtigt ist, Finanzdienstleistungen anzubieten. Zusätzlich sollte eine Internetrecherche durchgeführt werden, um festzustellen, ob bereits Investoren-Warnungen veröffentlicht wurden, sei es von der FMA, anderen Behörden oder spezialisierten Verbraucherschützern wie der „Watchlist Internet“. Generell gilt die Regel: Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist in der Regel auch nicht wahr. Potenzielle Investoren sollten daher äußerst vorsichtig sein und auf Warnungen der FMA sowie anderer seriöser Quellen achten, um sich vor betrügerischen Machenschaften zu schützen.

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