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Ein neuer Wettlauf im All hat begonnen
Von Dr. Oliver Everling | 17.April 2024
Die Raumfahrtindustrie steht vor einem beispiellosen Paradigmenwechsel. „New Space“, die kommerzielle Nutzung des Weltraums, expandiert schnell und entwickelt sich zuletzt äußerst dynamisch. An die Stelle staatlicher Akteure treten vermehrt Investoren mit privatem Risikokapital. „Moderne Raumfahrt profitiert derzeit von bahnbrechenden technologischen Fortschritten, scharfer Kostendegression und neuer politischer Unterstützung – all dies eröffnet eine neue Ära sprunghafter Innovationen und attraktiver wirtschaftlicher Chancen“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute, anlässlich einer neuen Analyse zur Zukunft der Weltraumwirtschaft.
„New Space“ sei dabei, sich von traditionellen Satellitendiensten zu neuen Bereichen wie Weltraumfertigung, Weltraumtourismus und Beseitigung von Weltraummüll zu entwickeln. Diese Fortschritte versprächen nicht nur neue und sehr vielfältige Geschäftsmöglichkeiten, sondern könnten – wie die Erzeugung von Solarenergie im Weltraum – auch neue Lösungen für dringende Menschheitsprobleme bieten. Das Volumen der Weltraumwirtschaft dürfte sich bis 2040 auf 1 Billion USD mindestens verdoppeln – ein beträchtliches Entwicklungspotential für die Zukunft. Eine zentrale Rolle spiele dabei der Einsatz wiederverwendbarer Trägersysteme, was orbitale Transporte deutlich vereinfache. Wichtige Treiber seien hier die Aktivitäten von Visionären wie Tesla-Chef Elon Musk, Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie Richard Branson, Gründer der Virgin Group. Alle drei Multi-Milliardäre hätten eigene Raumfahrtunternehmen gegründet, um Menschen ins All zu befördern, innovative Strukturen aufzubauen und völlig neue Bereiche der Weltraumwirtschaft zu erschließen.
Die Transformation tradierter Raumfahrt zum Megatrend „New Space“ werde insbesondere durch technologische Entwicklungen in den Feldern Miniaturisierung, 3D-Druck, Robotik und Künstliche Intelligenz vorangetrieben. Von globalen Satellitennetzen über Erdbeobachtung und Präzisionslandwirtschaft bis hin zu Weltraumtourismus und Ressourcengewinnung entstünden neue Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Wettbewerbslandschaften. Die USA und China sähen Raumfahrt bereits als kritische „Enabling Technology“ für einen neuen Wirtschaftsraum, den man frühzeitig bewirtschaften und absichern müsse. Auch der Mond rücke verstärkt ins Zentrum des neuen Wettlaufs im All – als Standort für dauerhafte Raumstationen und mögliche Ressourcenquelle. Ein weiterer Treiber sei das zunehmend konfrontative geopolitische Umfeld. Um in Europa nicht den Anschluss zu verpassen, müssten Unternehmen und staatliche Institutionen enger kooperieren und gezielte Synergien schaffen. „Mit zunehmender Kommerzialisierung des Weltraums eröffnen sich für strategische Investoren attraktive Chancen, um künftig von der Dynamik des ‚New Space‘ zu profitieren“, erklärt Rapp.
Die Analyse „‚New Space‘: Das Weltall als Wirtschaftsraum der Zukunft“ ist beim FERI Cognitive Finance Institute als „Cognitive Briefing“ erschienen und steht zum Download unter Content Center | FERI (feri-institut.de) zur Verfügung.
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