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Modulare Architekturen als Schlüssel zur Kundenorientierung von Banken
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juli 2024
Franziska Zangl, Regional Director DACH bei FICO, betont in ihrem Vortrag die Bedeutung modularer Architekturen für ein kundenorientiertes Bankwesen. Sie beginnt mit einem anschaulichen Vergleich: Während vorgefertigte Bausätze von Lego-Steinen es ermöglichen, genau ein Modell zusammenzubauen, bietet die modulare Architektur im Bankwesen eine flexible und anpassbare Struktur, die sich an individuelle Kundenbedürfnisse anpassen lässt.
Zangl stellt den modularen Ansatz, auch „Composable Banking“ genannt, dem traditionellen Monolith gegenüber. Sie zitiert Anne Boden, Gründerin und CEO der Starling Bank, die sagt: „Composability is the future of banking. It enables financial institutions to offer customers a highly personalized and tailored experience, while being able to iterate and improve speed.“ Diese Aussage unterstreicht, dass die Modularität es den Finanzinstituten ermöglicht, ihren Kunden ein hochgradig personalisiertes und maßgeschneidertes Erlebnis zu bieten, während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, schnell Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen.
Ein zentrales Konzept in Zangls Vortrag ist die „Dezentralisierte Kundenorientierung“. Dies bedeutet, dass alle Aspekte des Bankgeschäfts – von Marketing und Neukundenakquise über das Kundenmanagement bis hin zu Inkassodiensten – darauf ausgerichtet sein müssen, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Trotz dieser Erkenntnis zeigt eine Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität: Während 71 % der Organisationen glauben, sie würden im Bereich der Personalisierung des Marketings hervorragend abschneiden, stimmen dem nur 34 % der Verbraucher zu. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Notwendigkeit einer echten kundenzentrierten Transformation.
Eine modulare Architektur ermöglicht es, den Kunden in den Mittelpunkt jeder Interaktion zu stellen. Dieser Ansatz basiert auf vier wesentlichen Elementen: Daten, Erkenntnisse, Aktionen und Ergebnisse. Durch die Nutzung von Daten können Banken wertvolle Einblicke gewinnen, die es ihnen ermöglichen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen und somit positive Ergebnisse für ihre Kunden zu erzielen.
Zangl schließt ihren Vortrag mit einigen zentralen Erkenntnissen ab: Modulare Architekturen sind der Schlüssel zu echter Kundenorientierung. Sie betont, dass die Architektur nicht nur ein IT-Thema ist, sondern alle Bereiche einer Bank betrifft und eine strategische Rolle spielt. Eine modulare Architektur ermöglicht es Banken, flexibel und agil zu bleiben, ihre Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern und so den wachsenden Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden.
Insgesamt verdeutlicht Franziska Zangls Vortrag, dass die Zukunft des Bankwesens in der Fähigkeit liegt, sich kontinuierlich anzupassen und zu verbessern. Modulare Architekturen bieten die notwendige Flexibilität und Agilität, um den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und somit langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
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