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Verlässlichkeit in der Wohnungspolitik gefordert
Von Dr. Oliver Everling | 20.November 2024
Aktuelle Zahlen zum Programm „Wohneigentum für Familien – Bestand“ sind ernüchternd – Verband fordert auch nach der Wahl ein Wohnungsbauministerium sowie Neuausrichtung der Wohnbauförderung
Der Verband der Privaten Bausparkassen („VdPB“) kritisiert mit Blick auf die jüngst veröffentlichten Zahlen die Ausrichtung des Programms „Wohneigentum für Familien – Bestand“ und hofft auf eine Neuausrichtung der Wohnbauförderung nach der anstehenden Bundestagswahl.
Christian König, Hauptgeschäftsführer des VdPB, kommentiert: „Das im September 2024 gestartete Programm ‚Wohneigentum für Familien – Bestand ‘ stellte hohe energetische Anforderungen an die Sanierung einer gekauften Bestandsimmobilie; gleichzeitig wurden jedoch die Einkommensgrenzen bei der Förderberechtigung so niedrig gesetzt, dass viele Haushalte sich diese Investitionen nicht leisten konnten.“
Das erklärt auch die ernüchternden Zahlen: „Die Bilanz per 31. Oktober 2024 macht sich mit 92 bewilligten Anträgen (Kreditvolumen: 10,2 Mio. Euro) eher bescheiden aus. Ein ähnliches Schicksal hatte zuvor das Programm ‚Wohneigentum für Familien – Neubau‘ erlitten; hier wurden zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Oktober bisher nur 17 Anträge im Volumen von 7,7 Mio. Euro bewilligt“, fügt König hinzu.
Um das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht vollständig aus den Augen zu verlieren, formuliert der Verband eine klare Forderung: „Der Auftrag an die Bundespolitik ist daher in erster Linie, für Verlässlichkeit in der Wohnungspolitik zu sorgen. Vor diesem Hintergrund ist es dringend geboten, die Kompetenzen zum Wohnen, Bauen und Sanieren in einem Ministerium zu bündeln“, so König. Verlässlichkeit schließt das Bekenntnis zum selbstgenutzten Wohneigentum ausdrücklich ein. Denn es trägt zur Wohnraumversorgung bei, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende im Gebäudesektor.
Zwar ist die höhere Dotierung der sozialen Wohnraumförderung ein Schritt in die richtige Richtung, wirkt jedoch symptomatisch und hat nur homöopathisch zum Wohnungsbau beigetragen.
Die Haushalte müssen sich darauf verlassen können, dass die Beschlüsse aus verschiedenen Kommissionen zur Baukostensenkung und zur Bereitstellung von Bauland endlich umgesetzt werden – viele Ideen liegen seit Jahren auf den Tischen der Bundes- und Landesministerien.
„Eine Wiederauflage des Baukindergelds in schlankerer Form sowie eine Verbesserung bei der Ansparförderung, die auf den zweckgerichteten Aufbau von Eigenkapital zum Eigentumserwerb abzielt, bietet sich an. Denn die Wohnungsbauprämie und die Arbeitnehmer-Sparzulage haben nachweislich eine hohe Hebelwirkung auf den dringend benötigten Eigenkapitalaufbau für den Erwerb von Wohneigentum. Sie helfen (bei überschaubarer Belastung für die öffentlichen Haushalte) in hohem Maße private Mittel, die eine notwendige Voraussetzung für den privaten Immobilienkauf darstellen, zu mobilisieren“, schließt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Alle Maßnahmen könnten gemeinsam dazu beitragen, den gelähmten Wohnungsbau zu entfesseln.“
Themen: Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Verlässlichkeit in der Wohnungspolitik gefordert
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