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Aktienmärkte 2025: Risiken, Chancen und die Rolle der KI
Von Dr. Oliver Everling | 13.Februar 2025
David Philpotts, Head of QEP Strategy and Equity Solutions, und Lukas Kamblevicius, Co-Head des QEP Investment Teams bei Schroders, analysieren die Faktoren, die den Aktienmarkt in diesem Jahr und darüber hinaus beeinflussen werden. Sie warnen: „Die Widerstandsfähigkeit der meisten Aktienmärkte in den letzten zwei Jahren sollte uns nicht zu optimistisch stimmen.“ Ihrer Ansicht nach seien „viele gute Nachrichten eingepreist“, wodurch das Risiko von Turbulenzen steige.
Zur Marktkonzentration in den USA stellen sie fest: „Die derzeit hohe Marktkonzentration in den USA ist nicht ungewöhnlich.“ Vielmehr sei es für Anleger:innen entscheidender, sich auf Fehlbewertungen zu konzentrieren, da „keine starken Anhaltspunkte für eine Blasenbildung“ vorlägen. Gleichzeitig bleibe die Dominanz der USA bestehen, wenngleich sich „die Aussichten auf attraktive Chancen anderswo“ verbessert hätten. Besonders in „Kontinentaleuropa und Japan“ sehen die Experten zunehmend Potenzial.
Ein weiterer wesentlicher Faktor sei die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. „Die Aussicht auf Produktivitätssteigerungen hat dazu geführt, dass Unternehmen in den kommenden Jahren schätzungsweise 1 Bio. US-Dollar für KI-Investitionen ausgeben werden.“ Allerdings könnten „die mit der KI verbundenen Kosten im Laufe der Zeit möglicherweise nicht genug sinken, um die Automatisierung kostengünstig zu machen.“ Sie vermuten: „Wir könnten kurz vor dem Höhepunkt der überhöhten Erwartungen stehen.“
Auch Value-Aktien könnten wieder verstärkt in den Fokus rücken, da sich ihre Fundamentaldaten weiterhin als solide erweisen. „Wir werden uns weiterhin auf den langfristigen Sweet Spot konzentrieren, erschwingliche Qualität auf Bottom-up-Basis zu identifizieren“, erklären Philpotts und Kamblevicius. Ebenso bleiben Small-Caps ein Thema: „Small-Caps werden oft als ‚günstig‘ bezeichnet, doch aus fundamentaler Sicht spricht weniger für sie.“ Während insbesondere viele US-Small-Caps bilanziell „als ‚gefährdet‘ eingestuft werden können“, gebe es in Japan Unternehmen mit „viel geringerem Verschuldungsgrad und stabileren Aussichten.“
Für Schwellenländer-Investments empfehlen sie ein überlegtes Vorgehen: „Die wichtigsten Fragen sind dreierlei: das Ausmaß von Trumps Zöllen, die Reaktion der US-Notenbank auf die bevorstehenden Inflationsdaten und Chinas Erfolg bei der Ankurbelung des Binnenkonsums.“ In Bezug auf den US-Dollar betonen sie, dass „die Mehrheit am Markt davon ausgeht, dass Donald Trumps Politik den US-Dollar im nächsten Jahr noch weiter in die Höhe treiben wird.“ Gleichzeitig warnen sie davor, dass „die Aussicht, dass Steuersenkungen in den USA das Vertrauen in die Haushaltslage des Landes untergraben, längerfristig ein Gegenwind“ für die Währung sein könnte.
Auch Nachhaltigkeit bleibe ein relevantes Thema. „Wir glauben nicht, dass es einen Kompromiss zwischen Nachhaltigkeit und längerfristiger Anlageperformance geben muss, aber die Umsetzung ist entscheidend.“ Schließlich erwarten die Experten für die kommenden Jahre ein anhaltend herausforderndes Marktumfeld: „Aktienanleger:innen werden sich an nominale Renditen von unter 5 % gewöhnen müssen.“ Dies erfordere eine Anpassung der Anlagestrategien, da „eine Rückkehr zu einem höheren Zinsumfeld von Dauer sein wird.“
Angesichts dieser Entwicklungen empfehlen sie, „quantitative Analyse mit fundamentalen Erkenntnissen zu kombinieren, um die Disruption und Volatilität auf den Aktienmärkten zu navigieren.“ Der Vorteil dieser Strategie liege darin, „die Aktienrisikoprämie so zu erfassen, dass eine hohe relative Volatilität vermieden wird und gleichzeitig das Potenzial für ein konstanteres Renditeergebnis über den Marktzyklus hinweg besteht.“
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