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Aktuelle Kommentierung der MaRisk
Von Dr. Oliver Everling | 5.Mai 2008
Schon zur ersten Auflage des Ende 2006 veröffentlichten Buchs von Ralf Hannemann, Andreas Schneider und Ludger Hanenberg mit dem Titel „Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) – Eine einführende Kommentierung“ war festzustellen, dass es „auf das Regal jedes Praktikers“ gehört, „der für die korrekte Umsetzung der seit 20. Dezember 2005 gültigen Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht verantwortlich zeichnet“. Die am 30. Oktober 2007 veröffentlichte neue Fassung der MaRisk machte eine neue Auflage erforderlich.
Das Standardwerk erschien im Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart (ISBN 978-3-7910-2785-2, http://www.schaeffer-poeschel.de) nun in der 2. Auflage. Angefangen mit dem Geleitwort von Helmut Bauer und Karl-Heinz Boos zur ersten Auflage bis hin zur den heute noch relevanten Übermittlungsschreiben der BaFin bietet die neue Auflage alles, was die erste Auflage auch hatte. Die Hauptgliederung des Buches ist unverändert geblieben: In einem ersten Teil werden die Beweggründe und die Historie, der rechtliche Rahmen und die Umsetzung der MaRisk erläutert. Der zweite Teil gilt der einführenden Kommentierung, die genau der Gliederung der MaRisk folgt. Der dritte Teil umfasst Anlagen wie die aktuellen MaRisk selbst, die Schreiben, die mit Veröffentlichung der MaRisk entfallen sind, sowie sonstige, für die Entwicklung der MaRisk relevante Dokumente.
Das Buch macht u. a. deutlich, dass mit einem Rating nicht lediglich die Beurteilung eines Schuldners hinsichtlich dessen Fähigkeit gemeint sein kann, seine Zahlungsverpflichtungen künftig zu erfüllen, vielmehr müssen alle für das Adressenausfallrisiko eines Kreditengagements bedeutsamen Aspekte herausgearbeitet und beurteilt werden. Zugleich wird klar, dass es nicht die Pflicht von Schuldnern ist, sich raten zu lassen, sondern die Kreditinstitute sind verpflichtet, aussagekräftige Risikoklassifizierungsverfahren für die erstmalige bzw. die turnusmäßige oder anlassbezogene Beurteilung der Adressenausfallrisiken sowie ggf. der Objekt-/Projektrisiken einzurichten.
Wie schon in der ersten Auflage wird klargestellt, dass in den MaRisk nicht die Anwendung eines Risikoklassifizierungsverfahrens gefordert wird, das zwingend den Anforderungen des auf internen Ratings basierenden Ansatzes (IRBA) zur Bemessung des bankenaufsichtlich erforderlichen Eigenkapitals genügt. Wichtig zu wissen ist beispielsweise, dass nicht nur das kreditnehmende Unternehmen, sondern auch die Bank nicht in allen Fällen verpflichtet ist, ein Rating zu erstellen. Die dafür maßgeblichen Voraussetzungen werden in dem Buch erläutert.
Obwohl mit einem Preis von 129,95 Euro nicht gerade ein Mitnahmeartikel, macht sich das Buch für den Profi in der Praxis schnell bezahlt. In übersichtlicherer und verlässlicherer Form wird der Stoff an kaum einer anderen Stelle geboten. Viele andere Bücher zum Schlagwort „MaRisk“ sind aus Praktikersicht einfach schon deshalb zu makulieren, da sie die [Ä]nderungen von 2007 nicht berücksichtigen.
Beachtlich ist auch, dass die Autoren angesichts eines Umfangs von 812 Seiten den Wettlauf mit der Zeit gemeistert haben, Aktualisierungen in allen Teilen des Buches vorgenommen und neue Literatur zum Thema bis Januar 2008 berücksichtigt zu haben.
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