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Bonitätsnachweis in der Automobilindustrie

Von Dr. Oliver Everling | 14.Mai 2008

Mit der steigenden Verantwortung der Automobilzulieferer in der Wertschöpfungskette steigt auch das Risiko, das von der Insolvenz eines Zulieferunternehmens ausgehen kann, schreibt Helmut Weirich, Leiter Kfz-Teile und -Zubehör im VDA Verband der Automobilindustrie, in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ (www.krp.ch). Wachsende Abhängigkeit von der Lieferfähigkeit einzelner Lieferanten war für die Fahrzeughersteller Motiv, ihre Lieferkette transparent absichern zu wollen. Zulieferseitig wurde Wert darauf gelegt, dass dies nicht mit einer Offenlegung finanzwirtschaftlicher Daten verbunden war, berichtet Weirich.

„Bei dieser Konstellation zahlte sich einmal wieder in klassischer Weise die Konstruktion des VDA als gemeinsames Dach für die Industrie aus: Gemeinsam“, so Weirich, „konnte eine Lösung gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel war.“ Diese Lösung beinhaltete einerseits den gewünschten Bonitätsnachweis, andererseits die Wahrung der Vertraulichkeit von Finanzdaten. Hersteller und Zulieferer einigten sich darauf, das Ergebnis des Bilanzteils des von der Prof. Dr. Schneck Rating GmbH (www.schneck-rating.de) gelieferten VDA Rating-Tools als Bonitätsnachweis von Lieferanten gegenüber ihren Kunden in der deutschen Automobilindustrie zu akzeptieren. Der Wirtschaftsprüfer des Lieferanten muss lediglich die richtige Eingabe der Daten testieren. Mit diesem Testat versehen, teilt der Lieferant seinem Kunden das Ergebnis des Bilanzratings mit (z.B. BB+). Dem Begehren des Kunden nach einem Frühwarnsystem ist damit Genüge getan.

„Der Bilanzteil des Rating-Tools ist somit zum Standard für den Bonitätsnachweis in der deutschen Automobilindustrie geworden“, schreibt Weirich im Organ des Bundesverbandes der Ratinganalysten und Ratingadvisors e.V. (www.bdra.de). Dies hat der Industrie nicht nur eine möglicherweise langwierige Diskussion über „wirtschaftliche Transparenz“ erspart – sondern sicherlich auch viel Geld, urteilt Weirich.

Aufgrund technisch notwendig gewordener [Ä]nderungen wurde eine zweite Version des Rating-Tools erstellt und zuletzt im April 2006 – erneut kostenlos – an die Mitgliedsunternehmen versandt. Inhaltlich blieb das Rating-Tool unverändert, um den Kunden die Vergleichbarkeit des Bonitätsnachweises zu gewährleisten, so die Beschreibung von Weirich.

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