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Feri sieht Beschäftigungsprognose skeptischer

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2010

Die Ergebnisse des Feri-Ansatzes im Branchenrating gelten jeweils für gesamte Branchen, nicht nur für Marktausschnitte, betont Dr. Eberhard Weiß, Vorstand der Feri EuroRating Services AG in Bad Homburg (http://www.feri.de/). Weiß sprach zum Thema „Kreditausfallraten nach Branchen – was kommt auf die Banken noch zu?“ unter der Moderation von Dr. Udo A. Zietsch der avocado rechtsanwälte (http://www.avocado-law.com/) im MontagsMeeting des Europäischen Finanz Forums (http://www.eff.de/) in Frankfurt am Main.

Die Ergebnisse basieren auf Fundamentalanalyse, d.h. auf ausführlicher und detaillierter Branchenprognose. Es handelt sich nicht um eine (vergangenheitsorientierte) bloße Trendfortschreibung. Die Insolvenzzahlen z. B. decken nur einen kleineren Teil der Kreditausfälle ab und sind daher nicht aussagekräftig. Das Feri-Konzept trägt dem dynamischen Entwicklungsprozess Rechnung, dem die PDs im Zeitverlauf unterliegen. Es erfolgt keine statische Einordnung der Kreditnehmer in Ratingklassen. Die hohe Signifikanz der Ergebnisse ergibt sich durch Verwendung aktueller Prognosen. Vierteljährliche Aktualisierungen der Prognosen sind die Regel, so dass jederzeit sinnvolle und zuverlässige Ergebnisse abrufbar sind.

Die meisten Nutzer des Feri Branchenratings finden sich in der Kreditwirtschaft. Im Kreditrisikomanagement dient das Rating der Steuerung des Kreditportfolios nach spezifischen Branchenrisiken. Zur Vermeidung bzw. für das aktive Steuern von (Branchen-) Konzentrationsrisiken (MARisk) sind Branchenratings ebenso geeignet wie für die Kalkulation von Rückstellungen für erwartete Kreditwertberichtigungen, zeigt Weiß als Beispiele für die vielfältigen Nutzenaspekte auf.

Die Welt nach der Rezession ist durch eine gefährdete Erholung gekennzeichnet. Das Ende der Konjunkturprogramme, die Straffung der Geldpolitik und eine restriktivere Kreditvergabe betreffen Industrieländer wie auch „Rising Countries“. Die direkten Folgen der Wirtschaftskrise sind im schwachen privaten Verbrauch (wegen Arbeitslosigkeit, Wohlstandsverluste) sowie in der schwachen Investitionstätigkeit (wegen Überkapazitäten, Liquiditätseinschränkungen) zu suchen. Weiß warnt vor den langfristigen Folgen der öffentlichen Verschuldung: Die Sanierung der öffentlichen Haushalte (Ausgabenkürzungen, Steuererhöhungen) sind dann ebenso unvermeidbar wie Inflationsgefahren.

„Wir sehen die Beschäftigung etwas skeptischer“, sagt Weiß. Die Kurzarbeit habe einiges gerettet, jedoch werde ein weiterer Rückgang kaum vermeidbar sein. Daher werde auch der private Verbrauch weiter belastet. „Im Baugewerbe läuft nichts“, bringt Weiß die Situation auf den Punkt, daher würden die Ausfallraten in der Branche wieder steigen, wenn die Konjunkturprogramme auslaufen. In anderen Branchen würden sich die Ausfallraten dagegen eher stabilisieren, so die Erwartung der Ratingagentur. Weiß gibt detaillierte Informationen zu einzelnen Branchenperspektiven.

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