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Erstes PKV-Produktrating von Franke & Bornberg
Von Dr. Oliver Everling | 1.September 2010
Die Hannover Ratingagentur Franke & Bornberg veröffentlicht erstmals Bewertungsrichtlinien für das Produktrating zur privaten Krankenvollversicherung. Mit dem neuen PKV-Produktrating betritt Franke & Bornberg Neuland. Das Rating gibt in bisher nicht dagewesener Weise Aufschluss über die Qualität von Krankenversicherungsprodukten auf Basis der Versicherungsbedingungen.
Nur das Bedingungswerk spiegelt den vertragsrechtlichen Anspruch des Kunden und gibt Antworten auf die Frage, welchen Leistungsumfang der Kunde erwarten oder sogar einklagen kann. Diese Vorgehensweise wird von Franke & Bornberg bei Lebensversicherungsprodukten zwar bereits seit 1995 praktiziert. Bei der Beurteilung der Qualität von PKV-Tarifen handelt es sich jedoch um ein Novum auf dem Markt für Produktratings.
Noch immer ist der Markt für private Krankenversicherungsprodukte höchst intransparent. „Ziel unseres KV-Ratings ist es daher,“ sagen Katrin Bornberg und Michael Franke im Editorial ihrer Bewertungsrichtlinien, „ein objektives Bild über die Qualität von Anbietern und Produkten zu schaffen.“ Generell bewertet Franke & Bornberg nur solche Leistungen, auf die der Versicherte einen verbindlichen Anspruch hat. „Anders als andere Vergleiche berücksichtigen wir keine Aussagen der Versicherer, die außerhalb der Police getroffen werden, etwa Kulanz- oder sogenannte Leistungsaussagen.“ Das Rating liefert also qualitative Beurteilungen, die über die gesamte Vertragsdauer Bestand haben. Somit kann es dazu beitragen, die Transparenz für die Versicherten zu verbessern und Streitigkeiten zu vermeiden, die sich aus unklar gefassten Produkten ergeben.
„Uns ist bewusst,“ so die Versicherungsexperten weiter, „dass viele Versicherungsbedingungen in den vergangenen Jahren mangels professioneller Bewertungsverfahren wenig präzise formuliert wurden. Aber das kann kein Grund sein, diese Schwachstelle zu ignorieren.“ Zudem gehen nach Erkenntnis von Franke & Bornberg inzwischen immer mehr Anbieter dazu über, auch ihre bestehenden Tarife zu überarbeiten und Leistungsinhalte klarer zu formulieren. „Dabei entstehen keineswegs zwingend neue Tarife, sofern es nicht um Leistungsverbesserungen, sondern lediglich um Klarstellungen zu einer o# mals ohnehin schon aktuellen Leistungspraxis geht. Auch bereits lange am Markt existierende Tarife können also im Kundeninteresse transparenter gestaltet werden.“
Man könne sich im Bedingungswerk nicht konkreter zum Leistungsumfang äußern, weil man offen für den medizinischen Fortschritt sein wolle – so laute das Argument der PKV-Branche, den längst überfälligen Schritt zu mehr Transparenz zu unterlassen. „Dass hier erheblicher Handlungsbedarf besteht, zeigt eine Vielzahl an Beschwerden und Rechtsstreitigkeiten. Wir begrüßen es daher ausdrücklich,“ so Franke & Bornberg, „dass sich einige Krankenversicherer bereits vor Veröffentlichung des Franke & Bornberg PKV- Produktratings aufgeschlossen zeigten. Sie haben nicht nur neue, transparente Tarife entwickelt, sondern auch ihre Bestandstarife entsprechend überarbeitet.“
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