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Fondsplattformen im Wandel
Von Dr. Oliver Everling | 13.Dezember 2010
Nur wenige Anbieter sind zwischen Dienstleistern und B2B-Vollbanken als Fondsplattform im Markt positioniert. Dies wurde im Vortrag von Rudolf Geyer deutlich, Sprecher der Geschäftsführung der European Bank for Fund Services GmbH (ebase). Geyer sprach im MontagsMeeting des eff Europäischen Finanz Forum e.V. in Frankfurt am Main über das Thema „Fondsplattformen im Wandel“ (www.eff.de).
Das Wachstum durch Ausbau des Produktspektrums, der Ausbau der Kundenbindung und die Wertschöpfung durch Vollbank-Kompetenz und Aktivierung der Endkundennachfrage sind die Stoßrichtungen in ein völlig neues Wettbewerbsumfeld für ebase, berichtet Geyer. Fidelity FundsNetwork, Frankfurter FondsBank, Fondsdepot Bank, FondsServiceBank, dwpbank, Cortal Consors (BNP Paribas), DAB, Augsburger Aktienbank und Vbank markieren verschiedene Positionen im Markt.
„Die veränderten Rahmenbedingungen erfordern neue Antworten“, argumentiert Geyer. Das regulatorische Umfeld wurde durch die Diskussion um Professionalisierung, Administrationsaufwand sowie § 34c GeWO vs. § 32 KWG beeinflusst. Das Anlegerverhalten litt am Vertrauensverlust, dem Sicherheitsbedürfnis und dem Beratungsbedarf. Neue Entgeltmodelle und mehr Transparenz kennzeichnen die Provisionsmodelle der Branche. Weniger Marktteilnehmer, aber Verschärfung des Wettbewerbs mit neuen Geschäftsmodellen verlangen von den Anbietern mehr Flexibilität, Effizienz und Zukunftsorientierung.
Der Aktionsradius für § 34c Vermittler ist afugrund verändert Nachfrageseite und regulatorischer Rahmenbedingungen im Fluss, zeigt Geyer auf. Produkttiefe und Produktbreite sind Dimensionen, unter denen man den Aktionsradius von § 34c (Fondsvermittler) sowie nach § 32 KWG (Vermögensverwalter, Haftungsdach) mit Blick auf Beteiligungen, Finanzierung, Fonds, ETF, Einlagen, Wertpapiere und Sonstiges betrachten muss.
Um sich an die Spitze einer Entwicklung zu stellen, muss die Erweiterung der Produktpalette, White Label Banking, partnerspezifische Konfiguration, zielgruppengerechte Abwicklung, Weiterentwicklung des Geschäftsmodells und konsequente B2B-Ausrichtung für Fondsplattformen wie ebase thematisiert werden. Geyer stellt das Geschäftsmodell einer B2B-Direktbank vor.
Die B2B-Direktbank bietet Produkte für Banking und Brokerage, ist Spezialist für Vermögensaufbau und -anlage und erlaubt umfangreiche partnerspezfisiche Konfiguration und White-Label-Lösungen. „Wir kommen aus der KAG-Welt“, erinnert Geyer, „von der anderen Seite kommen die Direktbanken“. Die Direktbanken kommen vom B2C-Business, drängen aber inzwischen auch ins B2B-Geschäft.
Die Kernkompetenz Vermögensaufbau und -anlage bildet den Ausgangspunkt für bedarfsgerechte Erweiterung der Produkt- und Leistungsbreite. Geyer zeigt die Perspektiven auf, wie ETFs aufgenommen werden können. „Eigentlich ein uncooles Produkt“, sagt Geyer, da die Vermittler hier nur wenig Provisionen zu verdienen sind. Im Kontext einer neuen Strategien können diese aber auch für Pools, Vertriebe, Vermögensverwalter usw. attraktiv sein.
Die Veränderung auf der Nachfrageseite und die Anpassungen des regulatorischen Rahmens für Fondsvertriebe erfordern neue Lösungen, macht Geyer klar. Geyer sieht eine Konsolidierung und steigenden Wettbewerb im Markt der Fondsplattformen voraus. „Die Geschäftsmodelle der Fondsplattformen passen sich an oder werden weiterentwickelt,“ sagt Geyer, „um organisches Wachstum sicherzustellen.“ Ebase baut sein Geschäftsmodell daher aus und positioniert sich als B2B-Direktbank: „B2B-fähige Lösungen für Vermögensaufbau und -anlage durch flexible Kombination von Brokerage- und Bankingprodukten.“
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