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Fondsrating ist nicht ETF-Rating
Von Dr. Oliver Everling | 1.Oktober 2011
Die Komplexität des vermeintlich einfachen Anlagevehikels ETF zeigt sich in seinem vollen Umfang erst bei der praktischen Umsetzung einer ETF-Ratingsystematik. Das Hauptproblem ergibt sich nach dem Motto „garbage in, garbage out“ bereits bei der Verwendung der Datengrundlage mit der Option, Börsenkurse oder die festgestellten Rücknahmepreise zu verwenden und somit auch je Anlageklasse die richtige zeitliche Abgrenzung zum Referenzindex zu finden, schreiben Prof. Dr. Niklas Wagner und Rüdiger Sälzle in ihrem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).
Dipl.-Kaufmann Rüdiger Sälzle ist Gründungsgesellschafter und Vorstand der FondsConsult Research AG. Das Unternehmen wurde in Jahr 1993 gegründet und zählt zu den renommiertesten Adressen im Fondsresearch und in der Managerselektion im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Stellungnahmen und regelmäßige Veröffentlichungen und Studien zu aktuellen Themen im Segment des Asset Managements bestätigen die hohe Akzeptanz auch in den Medien. Weitere berufliche Stationen von Rüdiger Sälzle waren Tätigkeiten als Portfoliomanager und Vertriebsrepräsentant im Konzern der Bayerischen Vereinsbank.
Prof. Dr. rer. pol. habil. Niklas Wagner ist Ordinarius für Finanzcontrolling an der Universität Passau. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen des Finanzmanagements mit besonderer Berücksichtigung der Gebiete Asset Management und Risiko. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Promotion in Augsburg sowie einem Forschungsaufenthalt in Berkeley und Stanford habilitierte sich Prof. Wagner an der TU München. Weitere berufliche Stationen beinhalten Tätigkeiten im Portfolio Management bei der HypoVereinsbank München, als Managing Director des CEFS sowie als Berater in diversen Projekten des Finanzmanagements. Herr Wagner ist Mitglied in der American Finance Association, im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft sowie in der Deutschen Gesellschaft für Finanzwirtschaft. Er ist Aufsichtsratsmitglied der FondsConsult Research AG München.
„Bei ETFs mit zumeist marginalen Abweichungen innerhalb einer Anlageklasse können sich gravierende Konsequenzen auf den Tracking Error ergeben, während bei aktiven Fonds die Folgen einer ungenauen Datengrundlage eher abgeschwächt auftreten und in der Regel keine Auswirkungen auf die Gesamtbewertung haben.“ Ferner werfen die Autoren die Frage der sauberen Abgrenzung eines ETF-Ratings auf: „Werden in ein ETF-Rating subjektive Parameter wie beispielsweise die Eignung des zugrunde liegenden Index einbezogen, so stellt sich die berechtigte Frage, welcher allgemeine Mehrwert aus der Analyse gezogen werden kann.“
Die spezifische Situation bei ETFs erfordere ein maßgeschneidertes Ratingkonzept, welches auf die Besonderheiten des Marktes eingeht. Vor diesem Hintergrund erscheine es nicht verwunderlich, dass die Ergebnisse einer Umfrage die geringe Akzeptanz einiger bestehender Ratings bestätigen. Die Ergebnisse sind in dem Buch nachzulesen.
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