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Risiko-/Nutzen-Indikator für ETFs
Von Dr. Oliver Everling | 5.November 2011
Für einen Privatanleger ist bei einer Anlageentscheidung zunächst die Frage zu klären, ob ein Anlageprodukt zu seinen Anlagepräferenzen passt. Derzeit werden die Anlagepräferenzen typischerweise – so auch aufsichtsrechtlich vom Wertpapierhandelsgesetz gefordert – über die Risikotoleranz des Investors abgebildet (vgl. "Risikoprofiling von Anlegern – Kundenprofile treffend analysieren und in der Beratung nutzen", herausgegeben von Oliver Everling und Monika Müller, Bank-Verlag Medien GmbH, Köln, http://www.bank-verlag-shop.de/product_info.php/products_id/869, 1. Auflage 2009, 534 Seiten, Art.-Nr. 22.443-0900, ISBN 978-3-86556-222-7).
Die Vertriebsstelle erhebt i.d.R. über einen Fragebogen die Risikopräferenz eines Anlegers und ordnet diese in eine von mehreren Risikoklassen ein, berichten daher Marc Becker, Philipp Henrich und Prof. Dr. Lutz Johanning in ihrem Beitrag zum Buch "Exchange Traded Fund Rating" (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9, http://www.bank-verlag-shop.de/product_info.php/products_id/3030) zum Thema "Quantitatives ETF-Rating – Ansatz und Einsatzgebiete".
Werden auch die Risiken der zur Auswahl stehenden Anlageprodukte in eine vergleichbare Risikoklasse eingeordnet, so kann der Anleger einfach und schnell erkennen, ob das Risiko des Produkts zu seinen Anlagepräferenzen passt, schreiben die Autoren und führen weiter aus: "Bei ETFs wird das Risiko durch den Basiswert bestimmt. Aktienbasiswerte sind dabei i.d.R. riskanter als Basiswerte auf festverzinsliche Wertpapiere. Da sich das Risiko von Anlageprodukten über die Zeit verändern kann, ist eine fortlaufende Durchführung der Produktrisikoklassifizierung geboten. So kann der Anleger beispielsweise über eine Produktumschichtung entscheiden, wenn seine im Bestand befindliche Anlage im Risiko gestiegen ist."
ETF-Anbieter sind wie auch die Anbieter von Investmentfonds (UCITS) dazu verpflichtet, heißt es im Beitrag der Wissenschaftler aus Vallendar, ab dem 1. Juli 2011 potenziellen Kunden ein sogenanntes Key Investor Information Document (KIID) zur Verfügung zu stellen. "Ein wichtiger Bestandteil dieses Dokuments ist ein synthetischer Risiko-/ Nutzen-Indikator, der das Risiko von ETFs in eine von sieben Risikoklassen einstuft. Je nach Fondskategorie ist dieser Indikator nach verschiedenen Methoden zu berechnen. Die für ETFs zumeist gültige Berechnung basiert auf der historischen Volatilität der fünfjährigen Fondshistorie. Beliebte DAX und EURO STOXX ETFs würden wie Emerging Markets Produkte je nach historischem Verlauf als sehr riskant in Risikoklasse 6 oder 7 eingestuft werden."
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