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Treffende Prognose von Finanzmarktrisiken

Von Dr. Oliver Everling | 2.Juli 2011

Versuche, Wertpapierkurse einigermaßen treffsicher zu prognostizieren, gleichen selbst nach intensiven Bemühungen über mehr als ein Jahrhundert eher einem Stochern im Nebel. Anders sieht es indes bei der Prognose von Finanzmarktrisiken und – besonders relevant im Portfolio-Kontext – deren Abhängigkeiten aus, so das Fazit von Prof. Stefan Mittnik, PhD, und Dr. Sven Christiansen in ihrem Beitrag „Ganzheitliche Steuerung von ETF-Portfolios“ zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).

Bei der Risikoprognose sowie bei der Modellierung komplexer Rendite­verteilungen und deren Tails gab es in den letzten Jahren deutliche Fortschritte zu verzeichnen. Das wird aus dem Artikel von Mittnik und Christiansen deutlich.

Während herkömmliche Verfahren der Portfolio-Steuerung Optimierungstechniken typische Finanz­markteigenschaften wie Fat Tails, Asymmetrien, nichtlineare Abhängigkeiten und Volatilitäts­clustering unbeachtet lassen und dadurch Anleger erhöhten Verlustrisiken aussetzen, so schreiben die beiden Autoren, führen inno­vative Steuerungsverfahren, die diese Phänomene berücksichtigen, zu Portfolios mit verbesserten Rendite-Risiko-Profilen.

“Die jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet der Finanzökonometrie, einer noch jungen, aber sich rasant entwickelnden Wissenschaftsdisziplin, helfen beim Design effektiverer Portfolio-Steuerungs­ver­fahren. Die Herausforderungen dabei bestehen nicht nur in der realistischen Modellierung von Finanzmärkten,” machen Mittnik und Christiansen klar, “sondern auch in der abgestimmten Anpassung und Verknüpfung aller Prozess­bau­steine. Nur wenn dies gelingt, kann von einem ganzheitlichen, risikoadäquaten Prozess zur Portfolio-Steuerung gesprochen werden.”

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