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DATEV ist überzeugter Befürworter des nPA-Konzepts

Von Jian Ren | 31.Oktober 2011

Ratingverfahren führen nur dann zu treffenden Klassifizierungen, wenn sie auf verlässlichen Daten beruhen. Die Verlässlichkeit des Dateninputs fängt bei der Frage nach der Identität des Kreditnehmers an und dem damit verbundenen Veritätsrisiko an. Indem die Identität – insbesondere bei Onlinegeschäften – eindeutig erkannt wird, erhöht sich die Verlässlichkeit jedes Ratings.

Seit einem Jahr gibt es den neuen Personalausweis (nPA) und die damit eingeführte Möglichkeit einer sicheren Online-Identifikation. Zu den 30 Organisationen, die für diese Funktion des Ausweises Anwendungsszenarien testen oder bereits bereitstellen, zählt die Nürnberger DATEV eG. Deren – wenn auch derzeit noch rein unternehmensinterne – Pilotanwendung, macht Arbeitnehmern ihre Lohn- und Gehaltsabrechnung abgesichert über die eID-Funktion des neuen Personalausweises online zugängig. Inzwischen ist sie so weit gediehen, dass das Unternehmen in Kürze in die nächste Phase eintreten und den Anwenderkreis auf erste externe Nutzer (Steuerberatungskanzleien und mittelständische Unternehmen) ausdehnen wird.

„Auch wenn an konkreten Nutzungsmöglichkeiten derzeit noch ein Mangel besteht, so ist das Konzept der sicheren Online-Identifikation über den neuen Personalausweis in jedem Fall richtungweisend“, äußert sich Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG anlässlich des ersten nPA-Geburtstags. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt und werden künftig Anwendungen dafür in den Markt bringen.“ Neben dem technischen Verfahren auf höchstem Sicherheitsniveau sind für DATEV auch der zentrale, übergreifende Ansatz und die damit verbundene Chance für einen einheitlichen Standard schlagende Argumente für den neuen Personalausweis.

Zu Beginn hatten die DATEV-Entwickler mit Verzögerungen bei der Bereitstellung einzelner Komponenten zu kämpfen, die für den Aufbau der eigenen Infrastruktur nötig waren. Weitere Herausforderungen lagen in einer Reihe von Kinderkrankheiten in einzelnen Softwarekomponenten sowie im sehr komplexen Zusammenspiel dieser Bausteine. Inzwischen hat das Gesamtsystem aber einen Reifegrad erreicht, der einen optimistischen Blick in die Zukunft erlaubt.

Darüber hinaus testet DATEV derzeit den Einsatz einer schlankeren Alternative zur offiziellen AusweisApp, deren Laufzeitverhalten ein häufiger Kritikpunkt der Anwender ist. Weil die Software alle Eventualitäten und auch künftig denkbaren Verfahren abdecken soll, ist sie relativ mächtig programmiert, was zu Lasten der Performance geht.

Die DATEV-Anwendung soll einmal großflächig die aufwändige Verteilung von Papier-Auswertungen an Arbeitnehmer, wie etwa Brutto/Netto-Abrechnungen, Sozialversicherungsnachweise oder Lohnsteuerbescheinigungen, durch eine über den neuen Personalausweis abgesicherte digitale Bereitstellung ersetzen. Auf diese Weise lassen sich Prozesse optimieren und Kosten für Papier, Druck, Handling und Porto einsparen. Dazu werden bereits bestehende elektronische Prozesse zwischen Steuerberatungskanzleien und Unternehmen um die Anbindung der Arbeitnehmer erweitert.

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