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Individuelle Absicherungen maßschneidern
Von Jian Ren | 1.Dezember 2011
Aon Deutschland gehört zu Aon in den USA und ist die Muttergesellschaft von Aon Credit International Insurance Broker GmbH. "Wir begleiten unsere Kunden ins Ausland", sagt Büchler und verweist auf die vielen Sprachen, in denen Aon mit Kunden kommuniziere.
Die Fähigkeit, Risiken selbst zu tragen, ist bei jedem Unternehmen unterschiedlich ausgeprägt. Daher gibt es den Bedarf an Versicherungsleistungen, die individuell zugeschnitten werden. "Wir greifen auf die großen Marktteilnehmer zu wie Atradius, Coface, aber auch weitere", sagt Büchler und verweist auf Nischenanbieter, die mit speziellen Lösungen aufwarten und zwar auch dann, als die großen Versicherer "etwas schmal waren mit ihren Versicherungsleistungen", wie Büchler es formuliert.
Die Spezialdeckungen holen wir meist von den kleinen Versicherern. Diese vereinnahmen im Verhältnis auch nicht so hohe Prämien wie die Großen. Voraussetzung sei in jedem Fall aber das Rating: Nur wer das Rating durchlaufen habe, spiele hier mit.
"Lloyds war früher der Markt für politische Deckungen", erinnert sich Büchler und berichtet, wie sich die Verhältnisse inzwischen geändert haben. Büchler gibt ein Beispiel für Delkrederegeschäfte in Schwellenländern. Euler Hermes Bund sei zwar in aller Munde, aber darüber hinaus will Büchler auch den freien Markt angesprochen sehen.
Das politische Risiko umfasst jedes Ereignis, das weder durch den Einfluss des Verkäufers noch des Käufers, sondern durch den Export- bzw.Importstaat oder eine staatliche Behörde oder ein staatliches Gremium (UNO, EU) ausgelöst wird und einen erheblichen Einfluss auf das Exportgeschäft oder auf die Investition haben kann.
Büchler skizziert die Verhältnisse bei verschiedenen Versicherern und zu welchen Deckungen diese in der Lage seien. "Wir sprechen über politische Deckungen, aber auch Vorfinanzierungsdeckungen", sagt Büchler. "So komme man manchmal ins Grübeln, ob man das Geld herüberschicken will", sagt Büchler, "und so komme es zur Absicherung".
Büchler ermutigt dazu, die Absicherungsmöglichkeiten für Geschäfte mit dem Ausland zu suchen. Nach Darstellung von Büchler gibt es mehr Absicherungen, als allgemein angenommen werde. "Auch wenn das eigentliche Geschäft schon über die Bühne gegangen sei, gibt es noch Absicherungsmöglichkeiten", gibt Büchler auch in Fällen Hoffnung, in denen die meisten nicht mehr erwarten, einen Versicherer zu finden.
Büchler illustriert die Probleme, die sich mit der Wahl des Gerichtsstandes verbinden. "Es kann günstiger sein, den Gerichtsstand in Moskau statt in Düsseldorf zu haben", gibt Büchler ein Beispiel. "Viele deutsche Unternehmen senden ihre Mitarbeiter in Länder, die nicht ganz sicher sind", berichtet Büchler. Während die Waren abgesichert seien, würden die Mitarbeiter nicht abgesichert. Büchler fordert dazu auf, die Risiken sorgfältiger abzuwägen.
Büchler gibt Tipps für die Praxis. So werde beispielsweise die Bedeutung der Verschwiegenheitspflichten unterschätzt. Vielfach könne es zu Obliegenheitsverletzungen kommen. In einigen Ländern gäbe es bei Unternehmen die Mentalität, ihre Lieferanten einfach nicht zu bezahlen, wenn dem ausländischen Kunden bekannt werde, dass der Lieferant in seiner Heimat gegen Zahlungsausfälle versichert sei. Der Lieferant könne sich dann ja aus seiner Kreditversicherung befriedigen. In diesen Fällen wird die Bedeutung der Geheimhaltung der Versicherung deutlich.
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