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Rohstoff Kommentar von SaxoBank
Von Jian Ren | 3.Januar 2012
Wirft man einen Blick auf die Performance der wichtigsten Rohstoffindizes in 2011, so fällt das Ergebnis sehr ernüchternd aus: Der S&P GSCI fiel um ein Prozent und der DJ UBS, der vor allem zahlreiche Industriemetalle und Agrarwerte enthält, brach um mehr als 13 Prozent ein. Der CRB-Rohstoffindex verlor ebenso wie der MSCI World Aktienindex rund acht Prozent.
„Während Energiewerte und Edelmetalle zu den Gewinnern des Jahres gehörten, wurden Industriemetalle und Agrarwerte besonders hart abgestraft“, erklärt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank und wagt einen Ausblick in die Rohstoffmärkte in 2012: Bei Rohöl zeigen sich zwei gegenläufige Kräfte: Einerseits sprechen die Konflikte in Syrien und im Iran, aber auch die verbesserten Wirtschaftaussichten in den USA eher für einen steigenden Ölpreis. „Dem entgegen stehen aber weltweite Konjunktursorgen und die anhaltende europäische Schuldenkrise“, so der Saxo Bank Experte. „Sie setzen den Preis tendenziell unter Druck. Welche Tendenz letztlich überwiegt, wird sich an der Dollarstärke entscheiden.“ In den kommenden Monaten sieht Hansen für die Rohölsorte Brent eine Preisspanne von 100 bis 115 Dollar.
Massive Goldkäufe der Notenbanken, negative Zinserträge in den USA und eine mögliche Eskalation der Eurokrise werden laut Ole Hansen den Goldpreis weiter stützen. „Vor allem aber hängt die Entwicklung des Edelmetalls stark davon ab, ob und wann Spekulanten und Vermögensverwalter wieder in den Markt investieren“, erklärt Hansen. „Es mehren sich jedoch die Anzeichen dafür, dass weitere Preisrückschläge folgen werden, bevor diese Akteure wieder zurückkommen.“
Für Industriemetalle ist Hansen positiv gestimmt: „Sobald die Wirtschaft wieder etwas in Schwung kommt, müssen die bisherigen Lieferengpässe dringend geschlossen werden. Außerdem gibt die US-Wirtschaft als zweitgrößter Verbraucher von Industriemetallen Anlass zum Aufatmen.“
Wichtigster Faktor für den Agrarsektor sind und bleiben Wettereinflüsse. Hansen sieht hier Schwierigkeiten für die Ernten in Südamerika, allen voran bei Mais und Sojabohnen. „Nachdem sich das Wetter in der ehemaligen Sowjetunion normalisiert hat, wird die Weizenernte hingegen üppig ausfallen“, so der Saxo Bank Experte.
Insgesamt zeigt sich der Fachmann zum Jahresauftakt versöhnlich: „Die vergangenen 10 Jahre zeigen, dass sich die Rohstoffmärkte im Januar meist negativ entwickeln, während der Februar seitwärts verläuft. Im März kommt dann erfahrungsgemäß die steile Rallye“, erklärt Ole Hansen abschließend. Bleibt abzuwarten, ob sich die Geschichte wiederholt.
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