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Steigende Immobilienpreise, dann Immobilienblase
Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2012
In den letzten dreißig Jahren gab es etwa genauso viele Jahre, in denen der Immobilienindex über oder unter der Inflationsrate lag. Konkrete Daten dazu stellt Hartmut Bulwien von der BulwienGesa AG aus München auf der CIMMIT, vor dem 22. Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft in Frankfurt am Main. Ein differenziertes Bild ergibt sich erst bei Betrachtung der verschiedenen Immobilienarten wie Wohn- oder Gewerbeimmobilien. Mit diesen und weiteren Bemerkungen führt Bulwien in die Podiumsdiskussion mit Stefan Brendgen von der Allianz Real Estate Germany GmbH aus Frankfurt am Main und Stefan Schilbe von HSBC Trinkaus aus Düsseldorf ein, moderiert von Dr. Georg Allendorf von der RREEF Management GmbH aus Frankfurt am Main.
Schilbe geht auf die Frage ein, wie die Eurostabilität die Immobilienbranche beeinflusst. „Die Konjunkturrisiken nehmen rapide zu“, sagt Schilbe. Die Frühindikatoren zeichnen für die Eurozone ein düsteres Bild. „Gemeinsam gen Süden“, zeigt Schilbe die Tendenz auf seinem Diagramm vom Economic sentiment indicator der EU-Kommission an. Auch Deutschland befinde sich im Abschwung. Die Exporterwartungen fallen spürbar zurück, so dass die Schuldenkrise auch bei den Unternehmen ankomme. „Das Drama in der Peripherie nimmt kein Ende“, so Schilbe und lenkt den Blick auf die Arbeitslosenquoten, die nicht nur in Griechenland in den Höhe schnellen.
Das Problem der Ungleichgewichte sei nicht gelöst. Auch in Deutschland dürfe die Dynamik am Arbeitsmarkt auslaufen, jedoch halte sich die Konsumstimmung in Deutschland ausgezeichnet, urteilt der Volkswirt. Reale Hypothekenzinsen sind auf sehr niedrigem Niveau. Die Banken der Eurozone planen unterdessen restriktivere Kreditstandards: Noch sei die Kreditklemme nicht wirksam, aber das Risiko steige. In Deutschland sei eine Kreditklemme nicht in Sicht, „Die Immobilienpreise steigen an“, so das Fazit von Schilbe, Chefvolkswirt, Direktor und Leiter Treasury Research bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG.
Mehr als 90 % der Teilnehmer der CIMMIT glauben an weiter steigende Immobilienpreise.Alarmiernede gut 50 % davon gehen aberzugleich davon aus, dass es zu einer Immobilienblase kommen wird, so das Ergebenis der Befragungsaktion unter den mehr als 100 versammelten Experten: Interessant auch die Wirkung des Kongresses, denn das Votum fiel nach der Diskussionsrunde noch deutlicher aus als vorher.
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