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Assekurata mit erster Finanzprüfung für Krankenkassen

Von Jian Ren | 23.Januar 2012

Die Schwenninger Krankenkasse erhält als erste gesetzliche Krankenkasse eine starke Beurteilung in der Assekurata-Finanzprüfung. Mit diesem neuen Bewertungsverfahren bietet Assekurata den Versicherten künftig eine verlässliche Aussage zur finanziellen Stabilität der Kassen.

Aufgrund fehlender Zahlungsfähigkeit mussten seit Sommer 2011 bereits zwei gesetzliche Krankenkassen schließen. Dies sorgte sowohl bei den knapp 300.000 direkt betroffenen Kunden als auch bei den übrigen Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für große Verunsicherung. „Viele befassten sich dabei nicht nur mit der finanziellen Situation ihrer eigenen Kasse, sondern auch mit der Frage, welche der zahlreichen gesetzlichen Kassen finanziell unbedenklich aufgestellt sind“, beschreibt Guido Leber, Bereichsleiter Analyse bei der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH, die Situation. „Aufgrund der hohen Intransparenz gibt es jedoch bislang wenig belastbare Informationen hierzu“, bemängelt er. Um diese Lücke zu schließen, hat Assekurata gemeinsam mit unterschiedlichen Marktteilnehmern eine Finanzprüfung für gesetzliche Krankenversicherer entwickelt.

Den Schwerpunkt der Analyse bilden Finanzkennzahlen, wie beispielsweise die Einnahmerendite. Um diese sachgerecht zu interpretieren, berücksichtigt Assekurata zusätzlich interne Informationen zur Unternehmensführung, der finanziellen Steuerung und dem Risikomanagement. Diese Themengebiete sind für die zukünftige Entwicklung einer Krankenkasse von besonderer Bedeutung und werden in dem Bewertungsbereich Management beurteilt. Darüber hinaus untersucht und bewertet Assekurata die Wachstumslage einer Kasse.

„Indem wir diese verschiedenen Dimensionen zusammenführen, ist es uns möglich, eine konkrete Aussage zur Finanzsituation einer Krankenkasse zu treffen“, erläutert Guido Leber das Verfahren. „Wir teilen die untersuchten Aspekte in die drei Kategorien stark, stabil und schwach ein. Dies ist leicht verständlich und ermöglicht einen schnellen Überblick über die Finanzlage einer Krankenkasse.“

Die Schwenninger Krankenkasse hat sich als erste gesetzliche Krankenkasse dieser Untersuchung gestellt. In der differenzierten Betrachtung bewertet Assekurata das Management der Kasse mit stark. Die Analysten heben besonders die professionelle Unternehmens­führung und die hohe Sensibilität für finanzielle Risiken hervor. Diese bilden nach Auffassung der Experten die Grundlage für die gute Ertrags- und Finanzsituation des Unternehmens, welche auf Basis der Kennzahlenanalyse ebenfalls in die höchste Bewertungs­kategorie eingestuft wird. Die beiden Vorstände Siegfried Gänsler und Thorsten Bröske haben ihr erfolgreiches Finanz­management bereits unter Beweis gestellt. Sie übernahmen die Führung, als sich die Kasse in einer schwierigen finanziellen Situation befand und brachten das Unternehmen in den vergangenen Jahren wieder in die Erfolgsspur. Während noch 2006 eine Überschuldung vorlag, verfügt die Schwenninger heute über eine überdurchschnittliche Finanzmittelausstattung. Zum Jahresende 2010 kann die Kasse ihre Ausgaben für 22,71 Tage aus vorhandenen Betriebsmitteln und Rücklagen decken, während der Marktdurchschnitt nur über Finanzmittel in Höhe von 12,27 Tagesausgaben verfügt.

Darüber hinaus zeichnet sich die Schwenninger durch eine stabile Wachstumssituation aus. Hier zeigt sich eine positive Entwicklung des Neugeschäfts, welche die Attraktivität der Kasse belegt. So konnte die Schwenninger ihren Versichertenbestand im Jahr 2010 um 0,73 % ausbauen, während der Gesamtmarkt schrumpfte (-0,39 %). „Im Gesamtergebnis bestätigt Assekurata der Schwenninger eine starke Finanzsituation“, fasst Guido Leber zusammen.

Außer der Schwenninger haben sich bereits weitere Kassen der Prüfung gestellt. „Die bisher positive Resonanz auf unsere Finanzprüfung zeigt uns, dass wir mit diesem Modell auf dem richtigen Weg sind, die Finanztransparenz im GKV-Markt zu fördern“, erläutert Guido Leber.

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