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Deutschland in der Falle der PIGS

Von Dr. Oliver Everling | 6.Februar 2012

„Europäische Zentralbank hat sich binnen weniger Wochen vollständig aus ihrer Aufgabe verabschiedet, für einen stabilen Geldwert zu sorgen“, schreibt Roland Tichy, Chefredakteur der WirtschaftsWoche. Die EZB „betreibt vielmehr direkte Fiskalpolitik, indem sie Hunderte von Milliarden an Euro für die klammen Staatshaushalte druckt.“

TIchy warnt davor, das Problem zu unterschätzen: „Der wahre Umfang dieser Finanzierung über die Druckerpresse ist der deutschen Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt. Die Bundesregierung beschönigt dies, um ihr Versagen nicht offenkundig werden zu lassen. Und Medien, Sozialdemokraten und Grüne haben es nicht begriffen oder verschweigen es, um nicht als Anti-Europäer gebrandmarkt zu werden.“ Denn klar sei, dass Deutschland dafür hafte, wenn „neuerdings die griechische Zentralbank Schrottpapiere griechischer Pleitebanken als scheinbar solide Anleihen annimmt, dafür Milliarden an Euro hergibt, die dann wiederum in der Staatskasse landen und für die Deutschland bürgt.“

Die wirtschaftliche Logik erzwinge ein sofortiges Austreten aus der Euro-Zone, so Tichy. Der Chefredakteur ist besonnen genug, um auch die Konsequenzen des ökonomischen Kalküls zu erkennen: „Aber die politische Logik verbietet genau dies, weil dann Deutschland als der Zerstörer Europas an den Pranger gestellt werden würde. So sitzt Deutschland in der Falle, wie Sie nach der Lektüre unserer Titelgeschichte feststellen werden.“

Frank Schäffler von der FDP fordert unterdessen die Auflösung des staatlichen Zwangsgeldsystems, denn gäbe es kein staatliches Zwangsgeld, könnte sich jeder der Mithaftung für verantwortungslos handelnde Schuldenmacher entziehen. Der Ausweg aus der Krise besteht daher nicht in einer Antwort „ja“ oder „nein“ zum €uro,sondern in einem neuen, liberalen Geldsystem (http://www.frank-schaeffler.de/).

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