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Investoren wollen regulierte Immobilienprodukte
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 15.Februar 2012
Angesichts der weiter grassierenden Staatsschuldenkrise und der sich verdüsternden Konjunkturprognosen wird sich die Immobilienbranche wohl an die Krise gewöhnen müssen, sagte Florian Schoeller, Geschäftsführer der Scope Group, auf der Scope Konferenz für Institutionelle Immobilieninvestments in Frankfurt.
Dass die Krise auch das Investitionsverhalten der Immobilienfondsmanager prägt, zeigt eine Umfrage der INREV unter Institutionellen Investoren. So gab es in der Allokation sowohl bei den börsennotierten und nicht- börsennotierten europäischen Immobilienfonds seit 2010 keine gravierenden Veränderungen, sagt Prof. Dr. Matthias Thomas, CEO der INREV auf der gleichnamigen Konferenz.
Die Allokation bei den „non-listed-funds“ belaufe sich im Zeitraum 2010-2012 zwischen 40 – 50 %. Nicht verwunderlich ist, dass rund 70 % der Investoren und Fondsmanager nach wie vor Core-Produkte bevorzugen, der Anteil der Value-Add-Produkte schwankt je nach Investorengruppe zwischen 20 % – 30 %. Überraschend ist hingegen die Style-Präferenz nach Länderherkunft. Während niederländische Investoren rund 90 % in Core-Produkte investieren, favorisieren mehr als die Hälfte der deutschen Investoren eher Value-Add-Produkte, in Core sind rund 40 % der hiesigen Investoren engagiert. Ungeachtet dessen setzt sich die Präferenz für Core-Immobilien -gegenüber anderen Produkten – seit 2009 fort, auch für 2012 werde die Core-Dominanz anhalten erklärt Thomas.
Wie sollte nun idealerweise ein Fonds aussehen? Laut der INREV-Erhebung wollen Investoren regulierte Produkte, bei denen bereits eine erste Bewertung (Seeded Fund) vorliegt. Der INREV-CEO führt weiter aus, dass Immobilienmanager fokussierte Fonds – Sektor, Nutzungsart und Land – bevorzugen. Diversifikation bringe offenbar keinen Nutzen mehr in einem existierenden Multi-Asset-Portfolio. Investoren möchten in Fonds vertreten sein, in denen es aktive Investoren gibt, wobei herauszufinden sei, was ein aktiver Investor eigentlich ist, führt Thomas aus. Wohlmöglich wollen Investoren mächtiger sein als Fondsmanager.
Mit Blick auf die bevorzugte Länder- und Sektor-Allokation fällt auf, dass über 60 % der deutschen und knapp 50 % der nordischen Manager im Einzelhandel große Chancen sehen. Dahinter rangieren „Nordic Office“ und „German Residential“ mit rund 30 %. Dabei sticht ins Auge, dass der Großteil der Fondsmanager und Investoren britische und deutsche Büroimmobilien in ihrer Allokation weitgehend vernachlässigen. Das liege an den hohen Leerständen – insbesondere in Deutschland – sagt Thomas. Er rechnet in den kommenden Jahren nicht mit der Entstehung von Arbeitsplätzen im Bürobereich.
Die Tatsache, dass sich Investoren bei Investments in nicht-börsennotierte Fonds zurückhielten, läge in erster Linie an den derzeit schwierigen Marktbedingungen und der mangelnden Liquidität dieser Produkte.
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