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China: gleichermaßen Treiber und Risikofaktor

Von Dr. Oliver Everling | 23.Februar 2012

Der Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft für das Jahr 2012 zeigt leichte Schwächen beim Wachstum, dies geht aus der Analyse „Global Outlook 2012“ des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B hervor, denn das Wachstum soll weltweit moderater ausfallen als noch 2011. „Der entscheidende Hemmschuh des globalen Wachstums ist die Eurozone, wo sich viele Länder in einer Rezession befinden“, fasst Thomas Dold, Geschäftsführer bei D&B Deutschland, die Ergebnisse der Analyse zusammen.

Beispielsweise sei allen Beteuerungen der Beteiligten zum Trotz aktuell immer noch keine tragfähige Lösung für Griechenland absehbar. Rettungspakete wurden beschlossen, dann aufgeweicht und stets tauchten neue Löcher auf, die nach einem weiteren Rettungspaket verlangten. Die Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands und die zum Teil rigiden Sparmaßnahmen einzelner Euroländer, wie Spanien oder Portugal, bremsen das Wirtschaftswachstum in der Eurozone erheblich. D&B geht derzeit davon aus, dass die Eurozone im 1. Halbjahr 2012 in eine Rezession rutscht und auf das gesamte Jahr gesehen stagnieren wird.

Damit trübt die Schuldenkrise die Aussichten sowohl für Deutschland und die Eurozone als auch für die meisten anderen Regionen weltweit, ist D&B überzeugt. Hier spielen nach Angaben des Auskunftsdienstes einerseits die verunsicherten Finanzmärkte eine Rolle: Die Unwägbarkeiten der Euro-Schuldenkrise verunsichern das gesamte Geflecht der weltweiten Kapitalströme, was vor allem für die USA derzeit ein nicht kalkulierbares Risiko darstellt (neben ihren ganz eigenen Problemen). Andererseits wirken sich die Sparmaßnahmen in vielen Ländern der Eurozone stark auf den Welthandel aus: Unternehmen und private Haushalte in den Schuldenstaaten halten sich gleichermaßen mit Ausgaben zurück. Das dämpft den Handel und damit das Wachstum in der Eurozone, aber auch in wichtigen Importmärkten, die nach Europa liefern.

Der zweite große Unsicherheitsfaktor für die Weltwirtschaft sei China. Als Motor der Weltwirtschaft in den letzten Jahren wird China dieses Jahr zwar auch absehbar mit 8,1 Prozent wachsen. Aber dieser Anstieg liegt deutlich unter den Wachstumsraten der letzten Jahre. China wird beweisen müssen, dass es nicht nur mit extrem hohen Wachstumsraten zurechtkommt, sondern auch seine Immobilienblase meistern und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten kann.

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