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Mehr Schein als Sein bei Porsche

Von Dr. Oliver Everling | 6.März 2012

International tätiger Sportwagenhersteller mit „bestem Image“ – mit dieser Schlagzeile wurde schon im Everling Internet Newsletter Ausgabe 7/2004 vom 11. Februar 2004 die scheinbar hervorragende Bonität der Porsche AG in Frage gestellt (www.everling-newsletter.de). Da die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anklage wegen Kreditbetrugs gegen Holger Härter erhebt, den früheren Finanzvorstand der Porsche Holding SE, gewinnt die damalige Warnung an Aktualität.

Fraglich erschien nämlich schon damals, weshalb sich die Porsche AG nicht dem Rating durch eine unabhängige Agentur stellt. „Das inzwischen in Deutschland äußerst seltene Rating A+ ist möglicherweise nur schwer im Rahmen des Ratingverfahrens einer anerkannten Agentur zu bestätigen.“

Die sehr günstige Bewertung der Anleihe stand im Widerspruch zu den Fakten. „Die überwiegend sehr positive Berichterstattung in den Medien dürfte der Porsche AG helfen, das Image eines mit A+ gerateten Emittenten aufzubauen und zu pflegen. Nur wenn dieses Rating zutrifft, ist auch der Analysteneinschätzung einer günstigen Bewertung dieser Anleihe zuzustimmen.“

„Angesichts eines Nettoergebnisses der Porsche AG von 118 Mio. Euro dürfte kaum die Höhe der Ratinggebühr dafür maßgeblich sein,“ hieß es damals im Everling Internet Newsletter Ausgabe 7/2004 vom 11. Februar 2004, „dass die Gesellschaft die Transparenz eines unabhängigen Ratings meidet. Die Porsche AG dürfte eher ein Lehrbuchbeispiel dafür sein, wie das Image von Produkten und Umsatzsteigerungen erfolgreich auf das Bonitätsimage übertragen wird, welches sich durch einen unabhängigen Ratingprozess nicht bestätigen lassen würde.“

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