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Widerstandskräftige GRENKELEASING

Von Dr. Oliver Everling | 27.Oktober 2008

Das Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im Neunmonatszeitraum 2008 auf 35,3 Mio. EUR gegenüber 34,3 Mio. EUR im Vergleichzeitraum 2007. Der Konzern-Gewinn nach Steuern der GRENKELEASING AG (http://www.grenke.de) blieb mit 24,9 Mio. EUR im Neunmonatszeitraum 2008 gegenüber dem Vorjahr unverändert, obwohl im dritten Quartal 2007 der positive Steuereffekt aus der Unternehmensteuerreform in Deutschland das Ergebnis begünstigt hat. Das Ergebnis je Aktie mit 1,82 EUR ist entsprechend unverändert. Die GRENKELEASING AG steuert bisher offenbar mit Widerstandskraft durch die Krise.

GRENKELEASING AG wird von Standard & Poor’s mit BBB+/Stable/A-2 beurteilt. Damit ist das Urteil von S&P auf demselben Niveau wie am 15. Mai 2003, als erstmals ein S&P-Rating für die GRENKELEASING AG veröffentlicht wurde. „Das S&P-Rating eröffnet uns den direkten, zinsgünstigen Zugang zum Kapitalmarkt, ohne dass dafür Sicherheiten gestellt werden müssen“, kommentierte Wolfgang Grenke, Vorstandsvorsitzender der GRENKELEASING AG, seinerzeit das Ergebnis.

Dr. Uwe Hack, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der GRENKELEASING AG, weist darauf hin, dass auch jetzt noch, nach Ausbruch der Kreditkrise, unbesicherte Finanzierungen für seine Gesellschaft möglich waren und sind. Hack sieht nach wie vor Vertrauen von Investoren in die von Ratingagenturen erteilten Ratings und geht davon aus, dass Ratingagenturen auch künftig eine wichtige Funktion erfüllen werden. Hack glaubt nicht, dass die realwirtschaftliche Transmission der Kreditkrise zu Wertberichtigungen führen und bei GRENKELEASING zu einer Verlustsituation führen könnte.

Der GRENKELEASING AG Konzern setzte im dritten Quartal 2008 die erfreuliche Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres fort. In den ersten neun Monaten 2008 wurden nur geringe Belastungen aus der internationalen Bankenkrise verzeichnet. Insgesamt konnte daher in der Neunmonatsperiode des laufenden Geschäftsjahres das Konzernergebnis vor Steuern um 3,0 % auf 35,3 Mio. EUR gesteigert werden. Das dritte Quartal war dabei mit einem Wachstum um 7,1 % sogar überdurchschnittlich stark.

Insgesamt konnte das Zinsergebnis vor Schadensabwicklung im Konzern in beiden Berichtsperioden erneut ausgeweitet werden. Auch inklusive der aktuell zu verzeichnenden höheren Schadensabwicklung stieg das Zinsergebnis im Neunmonatszeitraum 2008 gegenüber Vorjahr um 6,9 % und im dritten Quartal um 8,1 %. Steigende Schäden sind eine normale Entwicklung in Phasen rückläufigen gesamtwirtschaftlichen Wachstums. Entsprechend ist dies nach Angaben des Vorstands in den Preisen und Ergebnisprognosen berücksichtigt. In den ersten neun Monaten 2008 liegt die GRENKELEASING AG weiterhin unter dem kalkulatorischen Wert und sieht darin einen Beweis ihrer Fähigkeit, Risiken richtig zu identifizieren und zu messen.

Auch aus dem Versicherungs- und dem Neugeschäft wurden steigende Ergebnisbeiträge erzielt. Das Verwertungsergebnis lag im dritten Quartal 2008 aufgrund geschäftstypischer Schwankungen unter Vorjahr, im Neunmonatszeitraum jedoch leicht über dem Vorjahresniveau. Aufgrund der damit insgesamt deutlich steigenden Einnahmenseite sei es gelungen, das EBIT im dritten Quartal und im Neunmonatszeitraum auszuweiten, obwohl die Auslandsexpansion im laufenden Geschäftsjahr mit außergewöhnlich hohem Tempo vorangetrieben wurde. Entsprechend steigen die Aufwandspositionen zum Teil kräftig an.

Die Beratungs- und Prüfungskosten, die das vergangene Geschäftsjahr deutlich belastet hatten, haben sich im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres sukzessive zurückgebildet, so dass inzwischen auch im Neunmonatszeitraum das Vorjahresniveau unterschritten wird. Inklusive des Finanzergebnisses konnte der Konzerngewinn vor Steuern im dritten Quartal und im Neunmonatszeitraum damit gesteigert werden.

Die Steuerbelastung des dritten Quartals 2007 war außergewöhnlich niedrig, da dort die gesamten Effekte im Zusammenhang mit der Anpassung des Steuersatzes im Zuge der Unternehmensteuerreform in Deutschland zu berücksichtigen waren. Aufgrund dieses buchhalterischen ungünstigen Basiseffekts blieb der Konzerngewinn nach Steuern im dritten Quartal 2008 mit 8,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 9,3 Mio. EUR und war im Neunmonatszeitraum mit 24,9 Mio. EUR unverändert gegenüber Vorjahr.

Das Neugeschäft der GRENKE Gruppe (inkl. Franchisepartner) – das ist die Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände und Factoringvolumen – wuchs in den ersten neun Monaten 2008 um 15,9 % auf 433,8 Mio. EUR (9M-2007: 374,3 Mio. EUR). Das internationale Geschäft der GRENKE Gruppe erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 37,8 % und hat mit einem Anteil von 47,1 % (Vorjahr 39,6%) zum Neugeschäft der GRENKE Gruppe beigetragen.

Die DB1-Marge des Leasinggeschäftes der GRENKE Gruppe (Deckungsbeitrag 1 zu Anschaffungswerten) hat auf die ersten neun Monaten 2008 gesehen mit 10,6 % unsere Zielmarge von 10 % überschritten und einen Wert von 41,9 Mio. EUR erreicht (9M-2007: 34 Mio. EUR – Vergleichszahl Leasinggeschäft). Die erreichte DB1-Marge sowie das Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum zeigen vor dem Hintergrund gestiegener Refinanzierungskosten eine sehr positive Entwicklung.

Der entsprechende DB2 beträgt 59,6 Mio. EUR und ist gegenüber dem Vorjahr ebenfalls erfreulich um 25,0 % gestiegen (9M-2007: 47,7 Mio. EUR). Insbesondere die DB2-Entwicklung des Auslandsgeschäfts, mit einer Steigerung von 52,2 % deutet an, dass die erwartete Entspannung in der Wettbewerbslage eingetreten ist. Hier zeigt sich unser Fokus auf Wachstum des Deckungsbeitrags und Steuerung des Neugeschäfts nach Profitabilitätsgesichtspunkten. Das Ergebnis wurde von 485 Mitarbeitern erwirtschaftet gegenüber 414 im Neunmonatszeitraum 2007 (auf Vollzeitbasis ohne Vorstand). 66 Mitarbeiter sind in den Franchisegesellschaften tätig (9M-2007: 99).

„Wachstum und Profitabilität des Neugeschäfts der GRENKE Gruppe inklusive Franchisepartner hatten im ersten Halbjahr 2008 am oberen Ende der Erwartungsbandbreite gelegen. Im dritten Quartal hat sich die positive Entwicklung fortgesetzt. Wir haben damit“, erläuterte Dr. Uwe Hack, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der GRENKELEASING AG, „wie angekündigt die Chancen genutzt, die sich aus einer spürbar restriktiveren Kreditvergabepolitik der Banken ergeben sowie aus der erkennbaren Tendenz, dass sich einige Wettbewerber aus dem Small-Ticket-Leasinggeschäft zurückziehen und damit insgesamt eine gewisse Entspannung der Wettbewerbslage eintritt.“

Hack: „Auch im vierten Quartal 2008 wollen wir unsere Wachstumschancen weiter konsequent nutzen. Der Konzerngewinn des GRENKELEASING AG Konzerns blieb im Neunmonatszeitraum 2008 gegenüber dem Vorjahr unverändert, obwohl im dritten Quartal 2007 der positive Steuereffekt aus der Unternehmensteuerreform in Deutschland das Ergebnis begünstigt hat. Dabei haben wir davon profitiert, dass wir im Berichtszeitraum keine spürbaren Belastungen aus der internationalen Bankenkrise hinnehmen mussten.“ Für die Zukunft habe dieses Risiko jedoch weiterhin Bestand. Darüber hinaus sind Detailfragen bei der Besteuerung von Forfaitierungen nach wie vor nicht geklärt, so dass unverändert eine Prognoseunsicherheit bezüglich der Steuerquote im laufenden Geschäftsjahr besteht. „Unter Berücksichtigung dieser Risiken bestätigen wir daher unsere Prognose einer stabilen und positiven Entwicklung des Konzerngewinns innerhalb einer Spannbreite von 30,6 bis 33,0 Mio. EUR.“ Erläutert Hack das Ergebnis.

Weiter kommentiert er: „Auch für eine Phase gesamtwirtschaftlicher Schwäche sind wir richtig aufgestellt, da Leasingfinanzierungen dann tendenziell noch stärker nachgefragt werden. Wir können mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Identifizieren und adäquaten Berücksichtigen von Risiken auch in solchen Perioden unsere Ertragskraft sichern. Mit unserer breiten Präsenz in mittlerweile zwanzig europäischen Ländern verfügen wir über diversifizierte Absatzmärkte, die wir entsprechend ihrer jeweiligen Entwicklung individuell steuern können.“

Die GRENKE Gruppe (inklusive Franchisepartner) ist nunmehr in zwanzig europäischen Ländern tätig. Der GRENKELEASING AG Konzern (ohne Franchisepartner) ist in Deutschland in 20 Städten vertreten. Neben acht Niederlassungen in Frankreich, drei Niederlassungen in der Schweiz und zwei Niederlassungen in Italien arbeitet das Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Österreich, Tschechien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Irland, Großbritannien, Polen und Belgien.

In Norwegen, Ungarn, Rumänien, Spanien (Madrid), Portugal, der Slowakei und Finnland sowie in Deutschland im Bereich Fahrzeugleasing und Factoring ist GRENKELEASING mittels eines Franchise-Systems präsent. GRENKELEASING bietet vorwiegend Verträge im Small-Ticket-IT-Leasing, für Produkte wie PCs, Notebooks, Kopierer, Drucker oder Software mit relativ kleinen Objektwerten an. Die GRENKELEASING AG ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und gehört dem SDAX an. Die Aktien der GRENKELEASING AG sind im SDAX der Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Kürzel GLJ, ISIN DE0005865901, notiert.

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