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Für mehr Soziale Marktwirtschaft in Europa

Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2013

„Jetzt handeln – fünf Herausforderungen für die Soziale Marktwirtschaft“ – zu diesem Thema bringt sich Dr. h.c. Wolfgang Clement, Vorsitzender des Kuratoriums der INSM, in das Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Hans Tietmeyer ein. „Ich wundere mich darüber, wie lange wir in Europa eine solche Entwicklung durchgehalten haben“, sagt Clement mit Blick auf die schon vor einem Jahrzehnt hohen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien.

„Ich betrachte es als Auszeichnung“, sagt Celment mit Blick auf seinen Vorsitz beim INSM, „Ihre Arbeit, Herr Professor Tietmeyer, fortführen zu dürfen.“ Der demografische Wandel – mit Ausnahme von eventuell Italien – werde Deutschland viel stärker herausfordern, als alle anderen Staaten in Europa.

Clement geht z.B. auf Fragen der Ausbildung der Jugend (hohe Zahl der Schulabsolventen ohne Abschluss) oder die Frage ein, warum Zuwanderer nicht dauerhaft in Deutschland bleiben wollen, sondern Deutschland wieder verlassen. Ein Bildungsproblem sei ein Problem der Chancengerechtigkeit. Der demografische Wandel bleibe die größte Herausforderung. Jährlich werden etwa eine halbe Million Menschen weniger im Arbeitsleben zur Verfügung stehen.

Wenn sich die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen verbessere, könne auch der Beitragssatz stabil gehalten werden – alles andere würde zu einem dramatischen Anstieg führen, warnt Clement. Spätestens ab 2015 würden alle Versprechen der Politik wieder einkassiert werden müssen, denn ab dann werde der demografische Wandel mit aller Schärfe eintreten.

„Es gibt kein Kind, dass ohne Talente auf die Welt käme“, lenkt Clement den Blick auf die Aufwertung des Berufes der Lehrerinnen und Lehrer. Die Bildungspolitik sei die beste Politik zur sozialen Sicherung. Clement kritisiert, dass zu oft nur mit der Reparatur im Nachhinein gearbeitet werde.

„Eine europäische Energieunion ist nicht weniger wichtig als eine Währungsunion“, überlegt Clement und rechnet vor, wie viel mehr erreicht worden wäre, wenn die Milliarden für Wind- und Sonnenenergie alternativ für Bildung ausgegeben worden wären. Clement macht klar, wie sehr die Energiewende gerade auch den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland im Wettbewerb geschadet hat.

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