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Warnsignale aus Brasilien
Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2013
„Das brasilianische Wachstumsmodell, das auf Konsum setzt, ist zusammengebrochen“, so wie Warnung aus der Coface Niederlassung in Deutschland. Wegen des schwierigen Arbeitsmarktes, geringer Wettbewerbsfähigkeit und schleppender Entwicklung der Infrastruktur sei der berüchtigte ständige Kostenanstieg („Brazil cost“) zu einer schweren Belastung für die Wirtschaft geworden. Zu diesem Ergebnis kommt der internationale Kreditversicherer Coface in seinem neuen Panorama zu Brasilien.
Der Ausweg aus dieser Stagflation liege nicht in wirtschafts- oder finanzpolitischen Maßnahmen, sondern in Bildung, Gesundheits- und Strukturreformen, sagt Coface-Chefökonom Yves Zlotowski.
Die brasilianischen Unternehmen sind vom langsamen Wachstum und hohen Zinsen betroffen. Sie haben deshalb zunehmend Probleme, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Coface registriert dies in einem starken Anstieg der Zahlungsstörungen. Das Problem „Brazil cost“ sei ein großes Hindernis für einige Branchen. So senke steigender Lohndruck die Wettbewerbsfähigkeit der Chemischen Industrie. Energiekosten belasteten die Stahlindustrie. Und die geringe Bildung kleiner Landwirte verhindere die Einführung neuer Technik und den Zugang zu subventionierten Krediten, schreiben die Coface-Ökonomen.
„Trotz dieser Schwächen bleibt Brasilien ein vielversprechender Markt“, urteilt der Kreditversicherer. Coface stuft Brasilien in der Länderbewertung mit A3 ein – wie zum Beispiel auch China und Polen. Das Unternehmensgefüge des Landes habe zwei wesentliche Stützen. Es erfahre starke Unterstützung von den Behörden bis hin zu protektionistischen Elementen sowie Steuervergünstigungen für anfällige Branchen. Zudem werde die Wirtschaft getragen von der anhaltenden Nachfrage der Mittelschicht. Insbesondere der Automobilsektor und der Einzelhandel zeigen sich nach Erkenntnissen von Coface stabil.
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