« | Home | »

Probleme in Brasilien und Thailand

Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2013

Der internationale Kreditversicherer Coface zeigt sich hinsichtlich der wirtschaftlichen Risiken in den USA optimistisch. Wachstum und Zuversicht in den Führungsetagen der Wirtschaft kehren zurück. Auch der aktuelle Haushaltsstreit werde die Wirtschaft nicht nachhaltig gefährden – so die Experten. Sorgen bereiten dagegen die Schwellenländer, deren Wachstum sich strukturell bedingt verlangsamt. Das Wachstum aller Schwellenländer zusammen genommen wird 2014 wohl lediglich bei 4,8 Prozent liegen. In diesem Kontext hat Coface die Länderbewertungen für die USA, Brasilien und Thailand aktualisiert und sie jeweils auf die Watchlist gesetzt: USA in A2 auf positiv, Brasilien und Thailand in A3 auf negativ.

Die Aussichten auf anhaltendes und stabiles Wachstum (1,5 Prozent 2013 und 2,2 Prozent 2014) haben Coface veranlasst, die Vereinigten Staaten in der Bewertung A2 mit einem positiven Ausblick zu versehen. Dies erfolgt trotz der derzeitigen Probleme mit dem Staatshaushalt. Die Investitionen sind robust. Der private Konsum, Haupttreiber des Wachstums, zieht stärker an als vor der Krise und die Haushalte erreichen das Ende des Schuldenabbaus. Verbesserungen sind auch auf der Unternehmensseite erkennbar. Gewinne und Profitabilität steigen, allerdings bleibt das Wachstum in einigen Branchen (Baustoffe, Kupfer, Papier) kraftlos.

Das Wachstum in Brasilien fällt mit voraussichtlich 2,3 Prozent 2013 und 2,9 Prozent 2014 enttäuschend aus. Gründe: die nachlassende private Nachfrage und insbesondere die schwache Investitionstätigkeit der Wirtschaft. Die Ursachen der wirtschaftlichen Probleme sind struktureller Art. Die mangelhafte Infrastruktur behindert die Unternehmen. Steigende Zinsen könnten eine spürbare Erholung verhindern. Die nachlassende Verbrauchernachfrage schwächt die Industrie und weitere Konsumgüterbranchen: Haushaltsgeräte, Automobil, Elektronik. Effekte aus steigenden Kreditkosten und Preisen für importierte Waren werden durch Steuern und anhaltend hohe Produktionskosten weiter verschlimmert. So stellt Coface weiterhin Zahlungsausfälle auf hohem Niveau fest.

In Thailand steigen die Risiken. Die A3-Bewertung steht jetzt unter negativem Ausblick. Das Wachstum ließ 2013 stark nach und wird auch 2014 wegen der Verschuldung (80 Prozent des BIP) verhalten bleiben. Die Effekte stimulierender Maßnahmen lassen spürbar nach. Auch vom weiterhin schleppenden Export erwarten die Coface-Experten keine Belebung. Weil der Export stark von China abhängt, trifft ihn das langsamere chinesische Wachstum besonders.

Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Probleme in Brasilien und Thailand

Kommentare geschlossen.