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Bundesregierung verliert Verständnis der Assetmanager

Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2014

„Mütterrente, Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren, Mindestlohn. Das sind die Schlagworte und die in den ersten Zügen angegangenen politischen Ziele der großen Koalition. Vielfältige Gründe werden herangezogen,“ analysieren die Experten vom Asset Management der GECAM AG, „um die Empfänger- und Wählerklientel zu bedienen: Gerechtigkeit ist jedoch das alles überlagernde Argument.“

Was ist jedoch daran gerecht, Mütter nach wie vor unterschiedlich zu behandeln, je nachdem wann sie geboren sind bzw. wann sie Kinder bekommen (haben), fragen sich die Analysten. „Wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, taugt auch das Instrument der anrechenbaren Kindererziehungszeiten kaum dafür, dass Eltern in der Zukunft mehr Kinder bekommen. Es hat lediglich dazu geführt, dass der Anreiz für die Zukunft in die Vergangenheit zurückextrapoliert wurde – natürlich aus Gerechtigkeitsgründen.“

Noch fataler sei in einer schrumpfenden und alternden Gesellschaft, dass die Leute nun unter bestimmten (willkürlich gewählten) Bedingungen mit 63 Jahren wieder früher abschlagsfrei in Rente gehen können. Auch das soll vorwiegend gerecht sein, denn wer 45 Jahre hart gearbeitet hat, habe einen Anspruch darauf – fünf Jahre Arbeitslosigkeit dürfen auch dabei gewesen sein. „Es erschließt sich einem nur sehr schwer, wieso in einer alternden Gesellschaft mit vielen gesunden und leistungsfähigen älteren Menschen ein früherer Renteneintritt sinnvoll sein soll, während man den Jüngeren die Rente mit 67 und später mit 70 in Aussicht stellt. Jüngsten Studien zufolge beträfe die neue Regelung insbesondere handwerkliche Berufe.“

Der Bekämpfung der Schattenwirtschaft und der Förderung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ob zu Mindestlohn oder nicht) wird damit ganz sicher ein Bärendienst erwiesen. „Populismus und Bedingung eigener Wählerklientel ja, ökonomisch sinnvolle und nachhaltige Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit unseres Landen nein!“

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