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Politiker bringen Banken zu Fall
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2014
Um das Risiko von Banken zu verstehen, muss man an den grundsätzlichen Funktionen von Banken ansetzen: Geld von Sparern entgegenzunehmen, dieses an Unternehmen und Haushalte mit Kreditbedarf auszuleihen und den Fluss des Geldes zu bewerkstelligen. Thomas Kenzik, Senior Credit Analyst der Capital Intelligence aus Limassol, führt mit einige grundsätzlichen Bemerkungen in das Seminar „Bank Counterparty Risk Analysis & Credit Ratings“ in Istanbul, Türkei, ein.
Das Seminar wird von den namhaften Banken aus dem Mittleren Osten besucht, wie Jordan Islamic Bank, Lebanon & Gulf Bank SAL, Bank Pasargad, Riiyad Bank oder Saman Bank, aber auch von Citibank N.A., Finansbank A.S. oder Turk Ekonomi Bankasi usw.
Kenzik skizziert die finanziellen und nicht-finanziellen Risiken der Banken. Finanzielle Risiken wie Zinsen, Wechselkurse, Steuern oder Rohstoffpriese und nicht-finanzielle Risiken wie Krieg, Machtwechsel, Sanktionen, poilitische Eingriffe oder auch Deregulierungen müssen vor dem Hintergrund aller sonstigen Rahmenbedingungen analysiert werden, die das Risiko einer Bank beeinflussen.
In den Schwellenländern sind die schnellen Väernderungen, Arbeitsintensität, Abhängigkeit von einzelnen Produkten, politische Instabilität oder militärische oder totalitäre Regime als besondere Faktoren gesehen werden. Die Kapitalmärkte seien nichtt so hoch entwickelt, die Standards der Buchführung schwach und oft auch die finanzielle Transparenz schwach. „Wir schauen danach, inwieweit der Regulator von politischem Druck unabhängig ist“, berichtet Kenzik und spricht für eine klare Trennung von Politik und Aufsicht.
Indem man die Professionalität des Berufsstandes der Wirtschaftsprüfer untersucht, erhalte die Ratingagentur Hinweise auf die zu erwartende Qualität der Abschlüsse von Banken. International Standards on Auditing (ISA) und International Financial Reporting Standards (IFRS) können helfen, das notwendige Vertrauen in die Verlässlichkeit der Jahresabschlussdaten zu schaffen.
„In manchen Ländern kann es fünf üder sechs Jahre dauern, bis eine Bank die Sicherheiten ihrer insolventen Kreditnehmer verwerten kann“, berichtet Kenzik. Entsprechend werde diese Tatsache in der Beurteilung von Kreditrisiken berücksichtigt. Kenzik spricht von Kreditrisiken, aber auch von Liquiditäts- und Zinsrisiken. „Noch vor wenigern Jahren waren die meisten Anlagen der Banken sicher, da es sich um Staatspapiere handelt. Inzwischen müssen erhebliche Einschränkungen hingenommen werden“, sagt Kenzik. Die hohe Abhängigkeit von der Bonität von Staaten setzt die meisten Banken einem erheblichen Risiko aus.
„Warum werden Banken insolven?“ Die Frage beantwortet Kenzik einerseits mit dem Hinweis auf externe, andererseits interne Faktoren. Kenzik unterstreicht die Bedeutung der Regulierung und der politischen Eingriffe, die dazu führen können, dass Banken ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vollständig und rechtzeitig nachkommen können. Es seien daher nicht immer die internen Faktoren wie laxe Kontrollen oder schlechte Aktivaqualität, die Banken zum Straucheln bringen würden.
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