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Unternehmensnachfolge: Ende gut, Rating gut
Von Dr. Oliver Everling | 21.Mai 2014
Das Kreditrating einer Bank nimmt eine Einschätzung der Bonität eines Schuldners vor. Dabei wird die Ausfallwahrscheinlichkeit des Kredits mit statistischen Methoden ermittelt und zumeist mit einer Zahl ausgedrückt. Dr. Ralph Beckmann von der Commerzbank stellt in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ den Zusammenhang zur Frage nach der Unternehmensnachfolge her: „Je besser das Rating eines Unternehmens ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen Kredit bewilligt zu bekommen und dafür auch einen günstigen Zins zu zahlen. Entscheidend bei der Ermittlung des Ratings sind quantitative Faktoren, die durch das vom Unternehmen vorgelegte Zahlenwerk dokumentiert sind und qualitative Faktoren, die einer Interpretation durch den Bearbeiter bedürfen. Hier spielen die Managementqualität, die Unternehmensstrategie, das Risikomanagement und auch die Lösung der Unternehmensnachfolge eine große Rolle.“
Dr. Ralph Beckmann ist Leiter der Nachfolgeberatung im Bereich Financial Engineering der Commerzbank AG in Frankfurt am Main. Seine Schwerpunkte liegen in der Beratung von Unternehmerfamilien in Nachfolgesituationen und in der Begleitung bei komplexen Unternehmenstransaktionen.
„Die Unternehmensnachfolge sagt nicht nur darüber etwas aus,“ resümiert Beckmann, „welche Person künftig das Unternehmen führt sondern auch darüber, welche Familienstrategie die Unternehmensstrategie ergänzt. Hier geht es vor allem darum, ob das Unternehmen ein Familienunternehmen bleibt, wie die Eigentümer mit Ihrem Unternehmen und auch miteinander umgehen und welche Investitions- und Ausschüttungspolitik betrieben wird.“
Darüber hinaus lege die Nachfolgestruktur die Zusammensetzung der künftigen Gesellschafterversammlung fest und lässt damit erahnen, ob und wenn ja, zu welcher Art von Konflikten es zwischen den künftigen Gesellschaftern kommen kann. „Eine ungeregelte Unternehmensnachfolge wird zwar in aller Regel keine Finanzierung verhindern,“ so das Fazit von Beckmann, „könnte aber das Rating in der Größenordnung von fünf bis zehn Prozent verschlechtern und damit die Finanzierung erheblich teurer machen.“
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