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Neue Ansätze für das quantitative Asset Management

Von Dr. Oliver Everling | 23.Juni 2014

Die Dissertation von Eduard Baitinger „Neue Ansätze für das quantitative Asset Management“ im Uhlrenbruch Verlag (ISBN 978-3-933207-82-1) muss man sich allein schon deshalb ansehen, weil mit dieser Arbeit ein Mitarbeiter der FERI AG aus Bad Homburg bei Prof. Dr. Thorsten Poddig von der Universität Bremen promoviert. Eine solche Veröffentlichung lässt immer auch erahnen, welches wissenschaftliche Niveau ein qunatitativer Senior Analyst in dem Bereich Asset Alloction / Investment Strategy bei der FERI AG erreicht haben muss, um sich für diese Aufgaben bei der FERI AG zu qualifizieren.

Bei der Geburt neuer Ansätze für die Geldanlage fehlen oft zunächst die geeigneten (Schlag-) Worte, um das Neue geeignet zu bezeichnen. So verhält es sich auch bei diesem Titel, der bescheiden einfach von „neuen Ansätzen“ spricht. Auch die grobe Kapitelgliederung hilft dem Leser zunächst kaum weiter, denn Hauptkapitelüberschriften wie „Phasen des Portfoliomanagementprozesses“, „Klassische Finanzanalyse“, „Argumentation der klassischen Finanzanalyse“, „Empirische Studie I“, „Porfolioplanung und Performancemessung“ oder „Empirische Studie II“ sind für den Profi kaum neu oder erhellend.

Das Buch von Baitinger ist keine Nacherzählung verschiedener Ansätze des quantitativen Asset Managements, die es erlauben würde, sich mit der Lektüre einzelner Abschnitte zu begnügen. Der Wert des Buches kommt daher erst zum Tragen, wenn man möglichst vollständig dem Gedankengang des Autors folgt und sein Anliegen versteht, nicht einfach ein neues Patentrezept zur Vermögensmehrung zu präsentieren.

Dem AUtor gelingt es, Protfolioplanungsmodelle mit Prognoosemodelllen zu kombinierren und die resultierenden Investmentstrategien modernen, robusten Methoden der Performancemssung zu unterstellen. Je weniger gleichgerichtet die Aussagen unterschiedlicher Prognosemodelle sind, desto wahrscheinlicher ist eine Phase hoher Volatilität. So lieffert Baitinger einen neuen Erkenntniswert.

„Gegenteilig zur qualitativen Finanzanalyse ist das quantitative Porftoliomanagement frei von subjektiven Werturteilen und menschlichen Irrationalitäten“, glaubt Baitinger und erhebt damit einen Anspruch, dem bisher kaum Wissenschaftler gerecht werden können: Menschliche Erkenntnis bleibt letztlich immer limitiert, reflektiert immer auch subjektive Werturteile und menschliche IIrrationalitäten, da schon die Wahl von Begriffen mit ihren Konnotationen nie gänzlich ohne kulturellen und historischen Bezug erfolgen kann: Wenn sich diese nicht auf der Ebene der Selektion von einfließnden Daten zeigen, so doch spätestens auf der philosophischen Ebene.

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