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Renminbi-Clearing mit Folgen für Frankfurt und Deutschland

Von Dr. Oliver Everling | 24.Juli 2014

„Beobachter sprechen von der bedeutsamsten Entwicklung seit Einführung des Euros“, sagt Werner Baumann, Mitglied des Vorstandes der Bayer AG und Präsident des Deutschen Aktieninstituts, auf dem Eurobörsentag 2014 der Börsen-Zeitung und pwc zum Thema „Frankfurt als Renminbi-Zentrum“ in Frankfurt am Main.

„Nur noch die USA ist wirtschaftlich noch größer als China. Es wird aber nicht lange dauern, dass China nicht nur von seiner Bevölkerung her, sondern auch wirtschaftlich die USA in den Schatten stelle.“ 6 % der Exporte und 8 % der Importe finden im Austausch mit China statt, skizziert Baumann die Bedeutung Chinas für Deutschland.

Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen stünden auf einem sehr soliden Fundament, glaubt Baumann und liest dies anhand einer Reihe von Statistiken ab. Rund 900 Unternehmen aus China sind in Deutschland vor Ort tätig. Schon 1913 gründete die Bayer AG die erste Tochtergesellschaft in China, seitdem wird dort Aspirin produziert. Inzwischen seien sogar Forschungs- und Entwicklungszentren in China hinzugekommen.

Der geplante Ausbau der Produktion in China soll die Versorgung der chinesischen Bevölkerung mit pharmazeutischen Produkten sicherstellen. Der Verflechtungsgrad Chinas sei sehr bemerkenswert. Rund 50 % mache der Handel mit Waren aus, viel mehr als bei den USA. Folge der chinesischen Währungspolitik seien nicht nur die Währungsreserven von fast 4 Billionen US$, sondern auch der Übergang zu einem Währungskorb, an den der Renminbi gebunden sei.

Für Investitions- und Portfolioinvestitionen seien heute die Kontrollen durchläsiger als sie es waren. Für die chinesische Währung gebe es daher mehrere Wechselkurse, onshore und offshore, offiziell und inoffiziell usw. Der Hongkonger Offshore-Markt sei auch von deutschen Unternehmen genutzt worden, seit 2010 ganz offiziell mit sogenannten Dimsum-Bonds.

Etwas 12 % der internationalen Zahlungsabwicklungen werden gemäß SWIFT bereits in Renminbi vorgenommen. Die Handelsvolumina in Renminbi sind nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich auf 118 Mrd. US$ gestiegen. Im Health-Care-Geschäft werde bei Bayer schon heute in Renminbi fakturiert. Bei der Finanzierung in Renminbi könne man noch nicht auf hoch liquide Märkte zurückgreifen.

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