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Praxisorientierte Einführung in die Finanzmärkte
Von Dr. Oliver Everling | 11.August 2014
Von dem Klassiker „Finanzmärkte“ von Prof. Dr. Klaus Spremann und Prof. Dr. Pascal Gantenbein hat sich Prof. Dr. Herbert Sperber einige gute Eigenschaften abgeschaut. Mit seinem Buch „Finanzmärkte: Eine praxisorientierte Einführung gelingt es Sperber, eine geringfühgig preisgünstigere Alternative vorzulegen, die ebenso wie das Buch von Spremann auf alle wesentlichen Märkte und Marktsegmente zu sprechen kommt, deren Verständnis für die Arbeit als Ratinganalyst unetbehrlich sind.
Das Buch von Sperber ist jedoch keine lediglich umformulierte Kopie des Buches von Spremann und Gantenbein. Die Autoren beider Bücher verzichtetn auf theoretischen Firlefanz, mit dem unnötige Mathematisierung Wissenschaftlichkeit vorspiegeln würde. Sperber ist aber weniger verliebt in wissenschaftliche Erklärungsansätze wie Portofolio Selection oder Agency Theory, sondern konzentriert sich pragmatischer auf die Auflistung und Beschreibung von Fakten.
Bei Sperber geht es also kurz und knapp um die Bedeutung der Finanzmärkte, die Einteilung der Finanzmärkte, die Preisbildung, die Instrumente, die Derivate, die Akteure, die Börse und den Wertpapierhandel, die Verflechtung der Finanzmärkte, Devisenmarkt und Währungspolitik sowie schließlich auch um die Risikoabsicherung auf Finanzmärkten.. Das Buch kommt zweifarbig daher mit einer straffen und übersichtlichen Gliederung in nur zwei Ebenen. Jedem Kapitel sind zusätzlich zum Inhaltsverzeichnis die Lerninhalte vorangestellt. Kontrollfragen erlauben das Erlernte einzuüben. Sperber kneift nicht bei der Angabe von Lösungen am Ende des Buches, sondern vermittelt so insbesondere den Studierenden, was als Antworten auf die Fragen erwartet wird.
Sperber gelingt es, die komplexen Sachverhalte in einfacher Sprache zu präsentieren, ohne aber Abstriche am wissenschaftlichen Anspruch zu machen. Diagramme stützen das intuitive Verständnis des Lesers, wie auch zahlreiche Tabellen und Übersichten das Lernen erleichtern. Schon in den ersten Abschnitten kommt Sperber auf die Ratingagenturen und ihre Symbole sowie ihre Bedeutung an den Finanzmärkten zu sprechen.
Ohne den Boden der Sachlichkeit zu verlassen, streut Sperber unterhaltsame Beobachtungen aus dem Alltag an den Finanzmärkten ein, erklärt zum Beispiel, warum Angelsachsen vom „dummen deutschen Geld“ (dumb German money) sprechen oder mit welchen Geschäften sich Uli Hoeneß verspekulierte.
Für Ratinganalysten enthält das Buch von Sperber das absoulte Minimum, das von einem Analysten einer Ratingagentur erwartet werden darf. Alle wesentlichen Finanzinstrumente, Akteurre und Handelsbedingungen kommen zur Sprache. Studierende der Betriebswirtschaftslehre führt Sperber sicher an das Ziel, mit allen Grundbegriffen der Finanzmärkte vertraut zu machen.
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