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Möglichkeiten und Grenzen von Ratings von Vermögensverwaltungen
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
„Der Kurs bildet sich aus Angebot und Nachfrage. Das glaubt inzwischen meine älteste Kundin nicht mehr. Und die ist 96″, führt Dr. Michael Deeken, Vorstand der Vermögensanlage AltBayern AG in seinen Vortrag beim Managementforum Vermögensverwaltung ein. Das Managementforum wird vom Frankfurt School Verlag an der Frankfurt School veranstaltet.
Zum Entwicklungspfad zum Rating von Vermögensverwaltern nennt Deeken den Ausgangspunkt, der mit Fondsrankings und -ratings zunächst auf der Produktebene gefunden wurde. Rankings und Ratings von Vermögensverwaltern fügen dem Thema nun auch die Produzentenebene hinzu.
Deeken nennt fünf Bewertungskriterien, die der objektiven Erfassung der Leistungen in der Vermögensverwaltung dienen können. Struktur: Organisationsstruktur und Prozesse; Unabhängigkeit: Einfluss von Share- und Stakeholdern; Kommunikation nach innen und außen; Investmentprozess: Anlagestil, Titelselektion und Musterportfolio; Risikomanagement: interne und externe Kontrolle. Gelingt dies aber objektiv, reliabel, valide?
Wenn „harte“ Erfassung endet, greift man in der Empirie gerne zu strukturierten oder auch offenen Interviews. Alle am Investmentprozess beteiligten Entscheider werden nach ihrem Input und ihrer Einschätzung befragt. „Es kommt zu idiosynkratischen Weltbildern, die sich häufig als inkommensurabel herausstellen im Hinblick auf eine Zusammenführung“, stellt Deeken fest. Es bleibe das Bekenntnis zur Ohnmacht oder „Vergewaltigung der Ergebnisse“.
„Glaube nur das Rating, welches Du selbst gefälscht hast“, könnte eine Devise sein. Ein objektives Ergebnis scheint schwierig oder sogar unmöglich. Zukunftsfähigkeit müsse als ein neues Beurteilungskriterium eingeführt werden. Wettbewerb und Kooperation, Lernfähigkeit und Flexibilität könnten als weitere Dimensionen hinzugefügt werden. In der „machbaren Utopie“ sieht Deeken einen Ansporn der Branche.
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