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Belastungen für deutsche Exporte und Investitionstätigkeit
Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2014
Angesichts der Kursgrafiken deutscher Aktien kaum anders zu erwarten: In deutsche Aktien investierende Fonds haben über die vergangenen drei Jahre eine sehr gute Performance erzielen können. „Die durchschnittliche Performance in der Anlageklasse lag bei 17,03 Prozent,“ errechnet die FERI EuroRating Services in Bad Homburg, „verglichen mit 15,36 Prozent für europaweit allokierende Fonds.“
Doch nach Einschätzung der volkswirtschaftlichen Analysten der FERI, ist für die deutsche Konjunktur im nächsten Jahr nur ein moderates Wachstum zu erwarten. Damit werde das Umfeld für Fondsmanager mit Anlagefokus auf deutsche Aktien im kommenden Jahr größere Herausforderungen mit sich bringen. Umso wichtiger werde die Wahl des Managers, teilt die Agentur mit.
Während andere Analysten Chancen für den Export aus Europa und damit auch für Deutschland aufgrund des stärker werdenden US-Dollars sehen, warnen Analysten der FERI vor konjunktureller Schwäche. „Eine zu erwartende Eintrübung der Konjunktur hat sich bereits in der Performance diverser Deutschland-Aktienfonds im laufenden Jahr bemerkbar gemacht“, sagt Christian Michel, Direktor und Teamleiter Funds bei der FERI EuroRating Services AG. „Im laufenden Jahr erreichten die Fonds mit Anlageschwerpunkt deutsche Aktien nur 2,7 Prozent Wertentwicklung, über die vergangenen drei Jahre waren es jedoch 17 Prozent p.a.“, so Michel weiter.
Die drei Top-Performer auf Drei-JahresSicht erreichten sogar rund 23 Prozent Wertentwicklung. Spitzenreiter in diesem Zeitraum ist der DWS Aktien Strategie Deutschland Fonds, Gewinner des diesjährigen FERI EuroRating Awards 2015 in der Kategorie Aktien Deutschland. Der Fonds gewann in dieser Kategorie zum insgesamt dritten Mal und zum zweiten Mal in Folge. Über die vergangenen fünf und drei Jahre wuchs der Fonds im Schnitt um jeweils 17,3 und 24,7 Prozent pro Jahr. Über die vergangenen sechs Monate musste er jedoch einen Verlust von -0,5 Prozent hinnehmen.
„Die anhaltende Wachstumsschwäche im Euroraum, ein schwächeres Wachstum in China sowie geopolitische Faktoren, allen voran die Krise in Russland, trüben das außenwirtschaftliche Umfeld ein und belasten zunehmend deutsche Exporte und Investitionstätigkeiten. Die Binnennachfrage wird zwar weiter überdurchschnittlich stark wachsen – dank der guten Arbeitsmarktentwicklung und zu erwartenden Lohnsteigerungen hinsichtlich des Mindestlohns. Aber auch hier stellt eine sich verschlechternde Konsumentenstimmung ein Risiko dar“, sagt Michel. In der Folge könnte die Wachstumsdynamik auch im kommenden Jahr sehr moderat bleiben. Dennoch sei 2015 mit einem Wachstum des deutschen BIP von 0,7 Prozent zu rechnen. „Aktienfonds können von den konjunkturellen Aussichten nicht unberührt bleiben. Gerade vor diesem Hintergrund wird es im kommenden Jahr noch wichtiger sein, auf Fondsmanager mit sehr hoher Qualität zu setzen“, so Michel.
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