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Ratinghilfe für institutionelle Investoren
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juli 2015
Hendrik Emrich von der Euler Hermes Rating GmbH aus Hamburg berichtet auf der Jahresversammlung des Bundesverbandes der Ratinganalysten e.V. (BdRA) in Mainz über den EH-Ansatz der Bonitätsanalysen für Corporates, Banken und Länder. Indikative Finanzratings (IFR) werden für für Corporates, Banken und Sovereigns erstellt, einerseits auf der Grundlage von quantitativen Faktoren, andererseits durch Einbeziehung qualitativer Faktoren. Für alle drei Gruppen gibt es bei Euler Hermes Rating globale Datenbanken.
„Wir sind für die Investoren tätig“, kommentiert Emrich den Ansatz von Euler Hermes Rating. Das Interesse von Anlegern und Kreditgebern, rechtzeitig Risiken zu erkennen bzw. diese korrekt zu klassifizieren, stehe im Vordergrund. Durch ein modellbasiertes Rating auf Basis weniger Finanzratios wird ein indikatives Rating errechnet, das einem externen Rating gegenübergestellt werden kann. Das Modell stützt sich u.a. auf eine Doktorarbeit von Sascha Heller, ebenfalls bei Euler Hermes Rating.
Emrich führt die Funktionalitäten live in der Jahresversammlung des BdRA vor. Das Vergütungsmodell ist einzelfallbezogen, pro abgerufenem Rating. Informationen zu qualitativen Kriterien wie Refinanzierung, Schlüsselmärkte, allgemeine Bedingungen, Zyklizität, Wettbewerbsposition, strategische Positionierung usw. erlauben die weitere Differenzierung der errechneten Indikation. Die qualitative Adjustierung kann durch den Investor erfolgen, der damit das Notching bestimmt.
Der Prüfer, die Revisoren oder die Aufseher, wer auch immer dazu befugt ist, könne sich anhand der abgespeicherten Daten davon überzeugen, wer wann wie und was beurteilt habe. Emrich erläutert die Idee des Expertenmodells, das zugleich auch plausible Verknüpfungen enthalte. So sei es kaum wahrscheinlich, dass alle qualitativen Faktoren exzellent beurteilt werden, die quantitativen Faktoren aber genau das andere Extrem zeigen, wie auch umgekehrt. Vom Emittentenrating gelange man dann unter Berücksichtigung weiterer Kriterien zum Emissionsrating.
„Unser Rating hier ist immer ein Stand-alone-Rating“, sagt Emrich und nicht durch Ratingfloors usw. beeinflusst. Auch sei das Modell kein Marktmodell, das sich an den Spreads am Markt orientiere oder diese gegenüberstelle.
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