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DSGV macht Ratings der Gruppe und Institute transparent
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2009
„Tue Gutes und rede darüber“ – dieser bewährten Maxime folgt die Veröffentlichung des Buches „Das Rating der Sparkassen-Finanzgruppe und ihrer Institute“ im Deutschen Sparkassenverlag (ISBN 978-3-09-305133-9, www.sparkassenverlag.de). Während bei manchen Instituten außerhalb des Sparkassensektors die Ratings nur noch verstohlen in den Tiefen ihrer Websites oder gar nicht mehr als Gegenstand ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu finden sind, brauchen sich die Sparkassen mit ihren Top-Ratings nicht zu verstecken. Folgerichtig also, wenn sich Dr. Thomas Keidel, Direktor und Leiter der Abteilung Financial Market Relations im DSGV, sowie Barbara Schwab, Inhaberin der BS Advisory & PR Services, zusammentun, um ein Buch zu diesem Thema herauszugeben.
Es handelt sich um das erste derartige Werk in deutscher Sprache. Keine andere Bankengruppe hat es bisher „gewagt“, aus der passiven Rolle des Beurteilten herauszutreten und aktiv mit ihren guten Noten auch in Form einer ausführlichen Buchpublikation zu werben und damit das Wissen um die Beweggründe für die Durchführung von Ratingprozessen, die Verfahrensweisen, die zur Anwendung kommenden Systeme und Kriteriologien der Öffentlichkeit vorzustellen. Das Buch von Keidel und Schwab eröffnet den Blick auf Interna des Ratingprozesses im DSGV, das Rating als Element der Finanz- und Kapitalmarktkommunikation der Sparkassen-Finanzgruppe, den Nutzen der Ratings für Sparkassen bei der Begleitung mittelständischer Unternehmen in das Ausland bis hin zum Rating Advisory als Dienstleistungsangebot für Institute der Sparkassen-Finanzgruppe.
Die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Sparkasse Aachen, die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee wie auch Autoren aus anderen Häusern der Institutsgruppe geben Einsichten preis in die Beweggründe und Entscheidung für das individuelle Rating des Instituts, die Vorbereitung des Ratingverfahrens, die Relation von Aufwand und Ertrag bis hin zu den Konsequenzen für das Risikomanagement. Das Verbundrating wie auch das Floor-Rating der Bankengruppe werden ausführlich argumentiert und nachvollziehbar gemacht.
Wenn ein typischer deutscher Mittelständler nach einer IHK Umfrage aus dem Jahre 2007 im Durchschnitt auf 16 Auslandsmärkten aktiv ist, kann es nicht egal sein, mit welchem Standing die örtliche Sparkasse ihren Kunden auch international zu begleiten vermag. Nur diejenigen Sparkassen, die mit Ratings über international akzeptierte „Visitenkarten“ ihrer Finanzkraft verfügen, verschaffen auch ihrem Kunden einen positiven Imageeffekt für Geschäftsverbindungen ins Ausland. So öffnen beispielsweise Christoph Holzem und Klaus Bleibaum in ihrem Artikel jedem Leser die Augen dafür, wie vielfältig die Nutzenaspekte des Ratings der Sparkassen-Finanzgruppe für ihre Firmenkunden sein können.
Gerade beim Bankenrating haben sich die Analysten der US-Ratingagenturen selten der Mühe unterzogen, ihre Ratingberichte auch in deutscher oder sogar in – für jeden kaufmännisch vorgebildeten Leser – verständlicher Sprache zu schreiben. So ist es das Verdienst der Autoren, hier auf hohem fachlichem Niveau für geradezu unterhaltsame Abhilfe gesorgt zu haben.
Für die meisten der fast 2.000 zugelassenen Kreditinstitute in Deutschland dürfte das Buch von Keidel und Schwab interessant sein, da es gerade nicht nur auf die Sondersituationen bei den wenigen Großbanken eingeht, sondern auch die Verhältnisse bei kleineren und mittleren Instituten berücksichtigt. Die wichtigste Zielgruppe dürften Verlag und Herausgeber aber in der eigenen Sparkassenorganisation sehen, wo es teils noch am Detailverständnis für die Unterschiede zwischen Verbundrating und Floor-Rating oder an der Einsicht fehlen mag, warum sich auch eine Sparkasse auf dem Lande an internationalen Maßstäben messen lassen sollte.
Für die verbundinterne Zielgruppe spricht auch der Autorenkreis, der ausnahmslos bei der Sparkassen-Finanzgruppe, sei es beim Verband, den Landesbanken oder den Sparkassen, unter Vertrag steht. Mit einem solchen Autorenkreis kann man intern „punkten“, für Leser jenseits der Sparkassenorganisation bleibt ein Beigeschmack, ähnlich einer Imagebroschüre. Dass die Herausgeber nicht den Mut fanden, auch Referenzen außerhalb der Zensurhoheit des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands einzuholen, muss erstaunen. Es wird doch gerade angestrebt, Transparenz zu beweisen, wie DSGV-Präsident Heinrich Haasis in seinem Vorwort schreibt.
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