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Höchste Gefahrenstufe am US-Markt für Hochzinsanleihen
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2016
Jupiter Asset Management Limited ruft für den US-Markt für Hochzinsanleihen die höchste Gefahrenstufe aus. In den letzten Wochen wurde viel über eine Reihe von US-Fonds geschrieben, die die Rücknahme von Anteilen ausgesetzt haben. Daneben waren erhebliche Mittelabflüsse aus Fonds für US-Hochzinsanleihen zu beobachten. „Uns bereitet dieser Markt schon länger Sorge, weshalb wir dort nur begrenzt engagiert sind“, schreibt Jupiter. Darüber hinaus sorgen sich die Analysten seit einiger Zeit darum, dass der anhaltende Druck, unter dem Unternehmensanleihen in den Schwellenmärkten und den USA stehen, auch den europäischen Markt erfassen könnte. „Aus diesem Grund haben wir unser Exposure gegenüber europäischen Hochzinstiteln reduziert, generell die Qualität unseres High-Yield-Portfolios verbessert sowie kürzer laufenden Papieren eine klare Präferenz eingeräumt.“ In den Schwellenmärkten haben sich die Unternehmensbilanzen aufgrund einer erneuten massiven Schuldenaufnahme zuletzt verschlechtert, stellt Jupiter fest, und viele der Schwellenländer sind in Schwierigkeiten geraten. „Wir sind überzeugt, dass in einem Großteil der Länder die Probleme noch länger bestehen könnten, und halten uns daher von diesem Segment weitgehend fern.“
Der Kreditzyklus in Europa sei etwas weniger fortgeschritten. Die dortigen Bilanzen seien deshalb generell in einer besseren Verfassung. „Folglich geben wir europäischen Unternehmensanleihen weiter den Vorzug. Doch selbst hier nimmt das unsystematische Risiko allmählich zu. Der spanische Energiekonzern Abengoa (in dem wir nicht engagiert waren) ist ein besonders aktuelles Beispiel dafür, wie in Europa die ersten kleinen Probleme entstehen.“
Das zweite große Risiko für Unternehmensanleihen gehe von der Liquidität aus. Die Investmentbanken können in dieser Hinsicht aus regulatorischen Gründen schlichtweg nicht mehr die Schützenhilfe leisten wie früher. „Somit“, folgert Jupiter, „ist in dieser späten Phase des Kreditzyklus Vorsicht geboten, zumal die Fed ihre Geldpolitik noch weiter strafft. Den starken Dollar in Kombination mit der in den USA endenden quantitativen Lockerung beurteilen wir klar als Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung.“
Durch die jüngsten Ereignisse sehen sich die Fondsmanager in ihrem Doppel- bzw. Hantel-Ansatz bei Anleihen bestätigt. „Unsere Top-Picks im Hochzinsbereich (primär High-Yield-Titel aus Europa) kombinieren wir dabei mit Unternehmensanleihen der Bonität Investment Grade und einer substanziellen Position in erstklassigen Staatsanleihen, wie zum Beispiel US-Treasuries sowie australische und neuseeländische Titel.“
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