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Boom der Roboter und künstlichen Gehirne
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2016
Didier Le Menestrel, Chairman von La Financière de l’Echiquier, hat keinen Zweifel daran, dass die Digitalisierung im Dienstleistungssektor mit Riesenschritten voranschreitet und nahezu alle Bereiche in unserem Alltag fundamental verändert. „Doch angesichts der Leichtigkeit und enormen Geschwindigkeit, mit der sich die digitale Wirtschaft vor unseren Augen ausbreitet, vergessen wir manchmal,“ warnt Le Menestrel, „in welchem Maße Roboter bereits bei der Produktion von Gütern eingesetzt werden.“
Die Volksrepublik China, die für ihre Effizienz und Ausführungsgeschwindigkeit bekannt ist, wie Le Menestrel schreibt, setzt in seinem Wachstumsplan „Made in China 2025“ auf „Innovationen, um einen Wandel von Quantität zu Qualität zu vollziehen“. Sie strebt eine industrielle Spitzenposition an, die durch höhere Investitionen in vier Schwerpunktbereichen erzielt werden soll: Informationstechnologie, Luft- und Raumfahrt, neue Materialien und Robotik. Das Übernahmeangebot des chinesischen Mischkonzerns MIDEA GROUP für das deutsche Unternehmen KUKA, einem der weltweit führenden Hersteller von Robotern, liefert hierfür ein konkretes Beispiel.
Auch andernorts sieht Le Menestrel Signale für das Ausmaß der Entwicklung: Der taiwanesische Hersteller von Apple-Smartphones FOXCONN hat 60.000 Mitarbeiter in einer seiner Fabriken in China durch „Foxbots“ ersetzt, und ADIDAS hat die Verlagerung der Produktion seiner Schuhe in eine Fabrik in Deutschland angekündigt, in der massiv Roboter zum Einsatz kommen.
Bei „Industrie 4.0“ geht es auch in Deutschland um den Übergang von der Massenproduktion bzw. dem Massenkonsum zur Industrieproduktion nach Maß. Bei diesen Smart Businesses im Bereich der vorbeugenden Instandhaltung und Optimierung durch Einsatz vernetzter Roboter und künstlicher Intelligenz explodieren geradezu die Investitionen weltweit, stellt Le Menestrel fest, und der „Krieg der Gehirne“ habe schon lange begonnen.
Deutsche Industrieunternehmen sind besorgt, da 50 Prozent der Produktionsingenieure in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen werden. Die Roboterindustrie boomt daher vor allem in Ländern, die besonders stark unter Arbeitskräftemangel leiden.
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