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Vom Familienunternehmen zur bevorzugten Kapitalmarktadresse

Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2016

1992 rief Hans Herdt den (Deutschen) Börsentag ins Leben. Im Jahr 2000 wurde der Einführung des Euro Rechnung getragen und die Veransttaltung in „Eurobörsentag“ umbenannt. Claus Döring, Chefredakteur der Börsen-Zeitung führt zum 25jährigen Jubiläum der Veranstaltung in den Eurobörsentag ein.

Döring wift den Blick zurück und nach vorne. So kommt er auf die Krise der italienischen Banken und die damit einhergehenen Entwicklungen zu sprechen, die auch die deutsche Kreditwirtschaft betreffen könnten. Döring weist darauf hin, dass die Banken nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland ist.

Die jährliche Umfrage des „Wirtschaftsjournalist“ ergab erneut, dass unter den 50 Wirtschaftsredaktionen die Börsen-Zeitung fachlich erneut mit der besten Wirtschaftsredaktion an erster Stelle steht. Döring hat allen Grund, mit den seit Jahren hervorragenden Befragungsergebnissen zufrieden zu sein.

Seit September 2013 ist Klaus Rosenfeld Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, nachdem er zuvor Finanzvorstand in demselben Unternehmen war und bis 2009 Vorstand der Dresdner Bank AG. Rosenfeld eröffnet mit seinem Vortrag den Eurobörsentag 2016 &  Corporate Finance Award.

Rosenfeld sieht funktionierende Kapitalmärkte in ihrer Rolle für Wachstum und Wohlstand. Liquidität, Risikoallokation und Informationsverarbeitung sind zentrale Rollen der Kapitalmärkte. Vor diesem Hintergrund erläutert Rosenfeld die Ausgangslage der Schaeffler AG: Im März 2009 war Schaeffler ein Familienunternehmen in Herzogenaurach mit rund 9 Mrd. € Umsatz und rund 65.000 Mitarbeitern. Dem gegenüber stand die Continental AG als börsennotierter Gesellschaft.

„Eine für mich eher ungewohnte Welt“, so Rosenfeld, sei ihm in Herzogenaurauch begegnet. Die Schaeffler AG hatte bis dato wenig Erfahrung mit der Welt der internationalen Börsen und Ratingagenturen. Der Erwerb von 89 % Conti-Anteile machte mehr als 12 Mrd. € Verschuldung erforderlich. Diese wurde damals von 6 Banken mit einer Laufzeit von 3 Jahren dargestellt.

Rosenfeld erläutert, wie es zur Öffnung für den Kapitalmarkt kam. „Dies war keine bequeme Lösung“, erinnert Rosenfeld. Bilanzpressekonferenzen und Öffentlichkeitsarbeit zur Unternehmensentwicklung hatte es früher bei Schaeffler nicht gegeben. „Transparenz, Vertrauen und Teamarbeit“ sind für Rosenfeld der rote Faden.

Takeover Bid, Kapitalmarktdebut und Börsengang markieren die Erfolge, die über 10 Meilensteine möglich wurden, wie Rosenfeld erläutert. Im Stakkato lassen sich diese wie folgt wiedergeben: Initiale 12 Mrd. € Refinanzierung und Restrukturierung von Schaeffler im November 2009, 1 Mrd. € Kapitalerhöhung Continental 2010, 1. Pressekonferenz Schaeffler im September 2010, ABO I Conti (15 % bei 60 €) und Refinanzierung Hold C. März 2011, Kapitalmarktdebut Schaeffler, 2 Mrd. Dual Currency High Yield Bonds, Januar 2012, ABO II Conti (10,4 % bei 77,50 €) und Refinanzierung Hold Co. September 2012, ABO III COnti (3,9 % bei 122,50 €) und Refinanzierung Op Co / Hold Co. im September 2013, Börsengang der Schaeffler AG (14 %) im Oktober 2015, ABO Schaeffler AG (11 %) April 2016, Aufnahme MDAX im Juni 2016.

Die Umsetzung der Finanzierungsstrategie bei Schaeffler wurde durch die Niedrgizinspolitik begüstigt. Rosenfeld sieht heute eine transparente, zukunftsfähige Struktur, eine Familienholding mit zwei börsennotierten Beteiligungen, drei separate Finanzierungskreise, marktgerechte Corporate Governance Struktur.

„Lessons Learnt“ bei Schaeffler bezüglich der Unternehmensfinanzierung über den Kapitalmarkt sieht Rosenfeld in den folgenden, wesentlichen Aspekten: Qualität und Nachhaltigkeit des operativen Geschäftes, „Know your Cashflow“ – „Know your Structure“, Diversifikation und Disintermediation, Volumen und Größe, Exekution und Timing, Governance und Kommunikation.

Themen: Aktienrating, Anleiherating | Kommentare deaktiviert für Vom Familienunternehmen zur bevorzugten Kapitalmarktadresse

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