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Nur mit Geduld Türkeifonds
Von Dr. Oliver Everling | 28.Juli 2016
Die aktuellen Entwicklungen in der Türkei betreffen auch die Anleger der zahlreichen Türkei-Aktienfonds, mit denen Investoren auf die Entwicklung der türkischen Wirtschaft setzen können. Diese haben allerdings bereits in den vergangenen Jahren nur eine unbefriedigende Wertentwicklung erzielt. Auf Drei-Jahres-Sicht liegen sämtliche Fonds im Minus, berichtet die Ratingagentur aus Bad Homburg, FERI EuroRating Services.
Der beste Fonds musste in den vergangenen drei Jahren einen durchschnittlichen Wertverlust von 2,9 Prozent pro Jahr hinnehmen, beim zweit- und drittplatzierten Produkt waren es bereits 3,4 Prozent beziehungsweise 4,6 Prozent. Trotz dieser unbefriedigenden Entwicklung lagen diese Produkte damit noch oberhalb des MSCI Turkey Standard Core als Benchmark-Index, der in diesem Zeitraum um 4,9 Prozent pro Jahr nachgab. Die drei MSCI Turkey UCITS-basierten ETF dieser Peergroup von iShares, Lyxor und HSBC gaben in diesem Zeitraum um jeweils 5,7 Prozent, 6,1 Prozent und 5,6 Prozent pro Jahr nach. Das geht aus aktuellen Analysen der FERI EuroRating Services hervor.
„Die Türkei ist allein schon aufgrund ihrer Größe ein Markt, den Investoren im Blick behalten sollten. Spätestens seit Verhängung des Ausnahmezustands nach dem gescheiterten Putschversucht ist von der einstigen Euphorie über das ‚türkische Wirtschaftswunder‘ allerdings nicht mehr viel zu spüren“, sagt Andreas Köchling, Senior Analyst Funds bei FERI EuroRating Services. „Angesichts immer größerer politischer Risiken in der Türkei sind die Aussichten für die türkische Wirtschaft und den Aktienmarkt derzeit nicht besonders positiv. Die seit einiger Zeit in größerem Umfang zu beobachtenden Kapitalabflüsse und der massive Kursrutsch seit dem gescheiterten Putsch sind jedenfalls kein gutes Zeichen für die weitere Entwicklung“, so Köchling weiter.
Nur wer langfristig mit einer Stabilisierung in der Türkei rechne, könne Türkei-Fonds in sein Portfolio aufnehmen. Dabei sollten sich Anleger der aktuell sowie langfristig relativ hohen Risiken bewusst sein. Hinzu kommt, dass zahlreiche Türkei-Fonds nur ein relativ geringes Fondsvolumen aufweisen, was mit einer höheren Kostenbelastung im Sondervermögen einhergehen kann. Anleger sollten daher bei der Fondsauswahl neben der Qualität des Fondsmanagements auch das Fondsvolumen beachten (www.feri-fund-rating.com).
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