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Anlageberatung im digitalen Zeitalter
Von Dr. Oliver Everling | 26.September 2016
Zum Thema „Die Zukunft der Anlageberatung im digitalen Zeitalter“ moderiert Corinna Wohlfeil, Moderatorin n-tv, auf dem ETF-Forum der Deutschen Börse einen Panel mit Roger Bootz, Head of Public Distribution EMEA, Deutsche Asset Management, Bernd Kalis, Leiter Produktmanagement Vermögen – Privatkunden, UniCredit Bank AG, und Erik Podzuweit, Gründer und Co-CEO, Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH.
Kalis sieht in der Digitalisierung „die einzige Chance, um aus dem Schraubstock aus Regulierung und Niedrigzinsen auszukommen“. Stärkere Regulierung, Marktumfeld, Technologieentwicklung, neue Marktteilnehmer und Kundenverhalten sind die Dimensionen der Veränderung. Vergleiche man die Milliardäre der Welt, so falle auf, dass neben den jungen Technologie- und Internetmilliardären aus Amerika und Asien in Deutschland nur Erben aufgelistet werden. „Für diese steht im Vordergrund zu bewahren“, macht Kalis klar
Die Anforderungen aus dem Anlegerschutz wie (un-)abhängige Beratung, Transparenz und Kostenoffenlegung, Zuwendungen, Produkt-Governance, Produktinterventionen und Reportingverpflichtungen führen zu mandatierten Lösungen, einfacheren Feemodellen, zu transparenteren Produkten, zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Frontend sowie Vernetzung über alle Kanäle (u.a. Filiale, Online). Der Kunde sieht bei der UniCredit Bank exakt das, was auch der Berater sieht. Ganzheitlich, transparent, interaktiv, individuell, übersichtlich und messbar sind die Adjektive, mit denen Kalis den Ansatz seiner Bank skizziert.
Bootz sieht im Meistern externer Herausforderungen und der Optimierung interner Strukturen die Basis eines erfolgreichen Vertriebs von Anlagelösungen. Bei den Aktien sei im Auge zu behalten, ob diese im heutigen Marktumfeld überbewertet sind und wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Wertverlustes ist. Zinswende, der Einfluss der Zentralbanken auf die Investmentstrategie, Ölpreisverfall und Inflationsschutz wie auch Währungsrisiken sind wichtige Schlagworte für Fragen, die sich im Assetmanagement stellen. Als Beratungsdienstleistung sei die Strategie der Deutsche AM zum Beispiel in Form einer Vermögensverwaltung für Drittkunden oder durch ein Mandat oder Fonds bei einem externen Asset Manager flexibel einsetzbar.
Podzuweit stellt Scalable Capital Vermögensverwalttung mit 40 Mitarbeitern aus Praxis und Forschung in MÜnchen und London vor. „Wir sind ein richtiges Finanzinstitut, die meisten Roboadvisor sind reine Vermittler nach § 34 f Gewerbeordnung.“ Seine Gesellschaft habe dagegen die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wie auch der britischen Aufsichtsbehörde FSA. „Online-Only“ auf allen Plattformen ist das Grundprinzip. Wichtigster Zubringer ist Facebook. Da Scalable Capital als Vermögensverwalter tätig wird, können Anpassungen des Portfolios ohne Zutun des Kunden vorgenommen werden. Dies ist den rein vermittelnden Roboadvisors nicht möglich. Wissenschaftlich ermitteltes Verlustrisiko, besseres Rendite-Risiko-Verhältnis, weniger Stress und Vermeidung emotionaler Entscheidungen – das sind die Ziele dieses Anlagemodells.
Themen: ETF-Rating, Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Anlageberatung im digitalen Zeitalter
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