« Krieg garantiert keinen Kursgewinn | Home | Fonds sichern Wohnraum für alle »
Unabsichtlich die nächste Krise geschürt
Von Dr. Oliver Everling | 16.August 2017
Ein Jahrzehnt nach der historischen Diskontsatzsenkung der amerikanischen Notenbank am 17. August 2007 sieht sich James Athey, Senior Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments, zu einem Kommentar veranlasst. Damals hatte die FED den Diskontsatz um einen halben Prozentpunkt auf 5,75 % gesenkt. Dies war die erste bedeutende Reaktion der Fed auf die Finanzkrise.
Athey kommentiert in diesem Zusammenhang: „Der Schnitt war tatsächlich der Beginn der Fed, die aufkeimende Krise zu bekämpfen. Es ist sinnvoll, sich daran zu erinnern, wie unvorbereitet wir damals für das waren, was passieren sollte. Die Fed hatte schnell ihre konventionellen Mittel verbraucht und machte innerhalb eines Jahres mit dem Einleiten des QE den Schritt in unkonventionelles geldpolitisches Terrain.“
Während dessen waren nach Ansicht von Athey viele Investoren völlig kurzsichtig in Bezug auf das, was im Gang war. Statt Warnschuss wurde ein positives Signal gesehen, denn der S&P schloss über 2,5 % im Plus trotz Schwierigkeiten an den Kreditmärkten. Das Problem bei US Immobilienkrediten sei aber schon evident gewesen.
„Die US Wirtschaft ist heute zweifellos in einer besseren Verfassung, aber die Munition der Fed,“ warnt Athey, „um die Rezession zu bekämpfen, wurde seit der Krise nicht mehr erneuert. Ihre übertriebene Vorsicht bei der Umkehr ihres geldpolitischen Kurses begünstigt jene Art der Kredit-Akkumulation, welche für die letzte Krise so charakteristisch war. Die Ironie dabei ist, dass die Fed unabsichtlich die nächste Krise schüren könnte, gerade weil sie die Mittel, diese zu bekämpfen, nicht hat.“
Themen: Aktienrating, Anleiherating | Kommentare deaktiviert für Unabsichtlich die nächste Krise geschürt
Kommentare geschlossen.