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Mehr Energiefonds von weniger Emittenten

Von Dr. Oliver Everling | 3.Juni 2009

Nach Aussage von Steffen Möller, Chef Analyst von Scope Analysis (http://www.scope.de/), wurden in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 9,3 Mrd. EUR in Geschlossene Energiefonds investiert, davon 3,0 Mrd. EUR in Form von Eigenkapital. Der Anteil von Energiefonds am gesamten Fondsvolumen Geschlossener Fonds liegt gegenwärtig bei 2,61 Prozent, in 2008 betrug das emittierte Fondvolumen 561 Mio. EUR.

Zurzeit befinden sich in Deutschland nach Angaben der Ratingagentur rund 30 Geschlossene Energiefonds in Emission; der Großteil sind Solarfonds. Diese Beteiligungsmodelle finden auch aktuell während der Finanz- und Wirtschaftskrise verhältnismäßig schnell eine Finanzierung und werden zügig ausplatziert. Schwerer hatten es bisher dagegen Biogasfonds: Bei Angeboten dieser Nischensparte war noch mit längeren Platzierungszeiträumen zu rechnen. Biogasfonds dürften aber jetzt durch gesetzliche Veränderungen an Attraktivität gewinnen.

Insgesamt fand bei Zielmärkten der Fonds in den vergangenen fünf Jahren ein deutlicher Strukturwandel statt: Inzwischen hat Photovoltaik den früheren Spitzenreiter Windenergie weit überholt. Weniger Anbieter bringen mehr Beteiligungsmodelle: Trotz zunehmender Fondsangebote ist im vergangenen Jahr die Anzahl der Emittenten zurückgegangen. Viele kleine Initiatoren, die Fonds mit geringen Volumina aufgelegt hatten, verschwanden vom Markt. Im Gegenzug konnten die Großen der Branche deutlich Marktanteile gewinnen. Die „Big Player“ der Branche entdecken das Segment immer mehr für sich, schreibt Scope; parallel hierzu hat sich das durchschnittliche Fondsvolumen von Energiefonds (exkl. Agio) in 2008 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.

Auffällig hoch sind die Weichkosten in diesem Fondssegment, ermittelt die Ratingagentur. 21,7 Prozent des von den Anlegern eingezahlten Kapitals verdient kein Geld, sondern fließt in Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Damit liegen Energiefonds fast gleichauf mit den Schiffsfonds, die bei den Weichkosten seit Jahren an der Spitze der Branche sind. Auffällig sind auch die hohen Genehmigungskosten bei Energiefonds.

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