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Risikofaktor Biodiversität
Von Dr. Oliver Everling | 5.Juni 2009
Die Zukunft ganzer Branchen ist abhängig vom Erhalt der Artenvielfalt. So lautet das Ergebnis des „Theme Report Biodiversity“, das der Europäische Fachverband für nachhaltiges Investment (Eurosif) gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsratingagentur oekom research heute publiziert. Das Hintergrundpapier richtet sich in erster Linie an Investoren, Fondsmanager und Vermögensverwalter.
Matt Christensen, Geschäftsführer von Eurosif: „Der Verlust der Artenvielfalt und die Einschränkungen der Ökosystem-Leistungen beinhalten Risiken für zahlreiche Branchen. Gleichzeitig eröffnet das aktive Management dieser Aspekte im Rahmen eines umfassenden sozialen und umweltbezogenen Managementsystems neue Marktchancen. Für den Finanzsektor zählen dazu unter anderem neue Finanzprodukte mit Bezug zum CO2-Management und -Handel, spezifische Bankleistungen oder Nachhaltigkeitsfonds mit Fokus auf Biodiversität und Umwelttechnologien.“
Vor allem Land- und Forstwirtschaft, Papierindustrie und Tourismus sind angewiesen auf den Erhalt der Artenvielfalt, intakte Böden und Landschaften. Neben Bau- und Bergbauunternehmen sind es jedoch diese Branchen, die auch besonders stark in das System eingreifen.
Biodiversität ist damit eine risikorelevante Größe für Unternehmen und Branchen. Der Bericht unterscheidet verschiedene Risikokategorien: beispielsweise regulatorische und physische Risiken, aber auch Marktpreis- und Reputationsrisiken. Die Autoren zeigen für die genannten Branchen, wo die konkreten Bedrohungen aber auch die Chancen von Unternehmen liegen.
Rolf D. Häßler, Director Business Development bei oekom research resümiert: „Derzeit lässt sich der ökonomische Wert von Biodiversität und Ökosystem-Leistungen nicht umfassend bestimmen. Klar aber ist, dass sich diejenigen Unternehmen deutliche Wettbewerbsvorteile erarbeiten, die Biodiversitätsaspekte in ihr Nachhaltigkeits- beziehungsweise Risikomanagement integrieren. Der Schwerpunkte sollte dabei auf der Identifikation, Messung und externen Berichterstattung der positiven wie negativen Auswirkungen der eigenen Aktivitäten auf Artenvielfalt und Ökosysteme liegen.“
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